DER ZEITLOSE by William Voltz

DER ZEITLOSE by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Aphilie, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1975-12-01T01:00:00+00:00


5.

Alaska lag völlig entspannt da und wunderte sich, daß er irgend etwas wahrnehmen konnte. Das erste, was seine Sinne ihm übermittelten, war ein sehr realer Geruch nach Gewürzen.

Wo bin ich herausgekommen?

Er existierte körperlich, nicht nur als Bewußtsein.

Ein beklemmendes Gefühl beschlich ihn. Er hatte plötzlich den Verdacht, in eine Falle geraten zu sein.

Ganz bestimmt war er nicht an dem Ort herausgekommen, den die Spezialisten der Nacht als Ziel ausgewählt hatten. Alaska war sicher, daß die Zgmahkonen nicht einmal wußten, daß er ihnen gefolgt war. Sein Durchgang war von irgend etwas beeinflußt worden.

Alaska registrierte, daß er auf dem Rücken lag. Der Untergrund bestand offensichtlich aus weicher Erde.

Der Transmittergeschädigte öffnete die Augen.

Der Schock schien ihn am Boden festzunageln.

Er befand sich auf einem Planeten!

Über ihm flimmerten unbekannte Sternbilder. Es war Nacht.

Am Himmel standen fünf kleine Monde.

Alaska lag unbeweglich da. Er zwang sich, seine Gedanken unter Kontrolle zu halten. Für alles, was geschah, gab es eine Erklärung. Eine unbekannte Macht hatte von ihm Besitz ergriffen und ihn hierhergebracht. Er befand sich auf keinen Fall dort, wo er bei einem unbeeinflußten Durchgang durch das Black Hole in der SOL herausgekommen wäre.

Alaska lauschte angestrengt, aber außer dem Säuseln des Windes war nichts zu hören.

Er drehte behutsam den Kopf rLinks neben ihm war eine große dunkle Öffnung im Boden.

Alaska ahnte, daß es keine gewöhnliche Grube war, denn trotz des verhältnismäßig hellen Lichts, das von den Monden ausging, konnte er keine Wände erkennen. Die Öffnung sah eher wie ein herausgestanztes Loch aus, oder wie eine schwarze Scheibe, die jemand hier niedergelegt hatte.

Rund um die merkwürdige Grube standen große Statuen.

Alaska spürte, daß er erschauerte. Die Statuen kamen ihm bekannt vor, er war sicher, daß er ähnliche Gebilde bereits irgendwo gesehen hatte.

Er richtete sich behutsam auf.

Plötzlich erinnerte er sich.

Diese Statuen glichen jenen, die man auf der Erde in Tiahuanaco gefunden hatte. Dort, im ehemaligen südamerikanischen Bundesstaat Bolivien, lag eine geheimnisvolle versunkene Stadt, deren Rätsel niemals richtig gelöst worden waren.

Alaska erinnerte sich, daß man in Tiahuanaco einen steinernen Kalender gefunden hatte, dessen astronomische Daten sich nicht auf die Erde bezogen.

Tiahuanaco galt als die älteste Stadt der Erde. Niemand hatte bisher exakt bestimmen können, wann sie erbaut worden war und wer in ihren Mauern gewohnt hatte. Immer wieder war es zu Spekulationen gekommen, ob die Erbauer von Tiahuanaco vielleicht Wesen aus dem Weltraum waren.

Alaska schloß die Augen.

Er durfte solchen Überlegungen nicht, nachgehen. Die Ähnlichkeit dieser Statuen mit jenen von Tiahuanaco konnte nur ein Zufall sein. Das Ungewisse Licht trug dazu bei, daß er zu diesem Trugschluß gekommen war.

Alaska wälzte sich herum. Auf Händen und Knien kroch er zwischen den Statuen hindurch bis zum Rand der seltsamen Grube. Er streckte vorsichtig einen Arm über den Rand.

Der Arm verschwand!

Alaska zog ihn hastig zurück.

Das Phänomen ließ sich nur schwer erklären, auf jeden Fall hätte sein Unterarm so dicht unter der Grubenoberfläche noch sichtbar bleiben müssen.

Offenbar herrschten in der Öffnung besondere Lichtverhältnisse, Alaska drehte sich um und streckte einen Fuß in die dunkle Grube. Der Fuß wurde unsichtbar, hörte einfach auf zu existieren.

Dieser Vorgang war nicht zu erklären, jedenfalls im Augenblick nicht.



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