Der Weg Der Vampire 07 - Gelobt by Rice Morgan

Autor:Rice, Morgan [Rice, Morgan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-07-21T22:00:00+00:00

KAPITEL SIEBZEHN

Caitlin, die immer noch eine schlafende Scarlet in ihren Armen hielt, ging mit Caleb den Waldpfad entlang, hinter Aiden her. Caleb trug Ruth, die schwer verletzt war, aber am Leben. Es schien, als würde sie es überleben – wenn auch mit einer großen Narbe auf ihrem Gesicht, wo sie angegriffen worden war.

Sie folgten Aiden schweigend über den gewundenen Waldpfad, tief in den Wald hinein. Die anderen waren auf Aidens Bitte hin zur Burg zurückgekehrt und hatten sie alleingelassen. Es gab etwas, das Aiden mit ihnen besprechen musste, und er wollte sichtlich Privatsphäre dafür.

Während sie gingen, war Caitlin einfach nur dankbar, Scarlet wieder lebend bei sich zu haben. Ihre Gedanken wirbelten immer noch von den Neuigkeiten. Scarlet. Ein Vampir. Ihre Tochter. Es gab so viele Fragen, die ihr auf der Zunge brannten, die sie Aiden stellen wollte. Doch fürs Erste wollte sie nur die Tatsache genießen, dass Scarlet noch lebte.

Und dass sie ihre Tochter war.

Caitlin war nie so überglücklich gewesen. Tief drin hatte sie immer geahnt, dass es so sein konnte – Scarlet, ihre Tochter. Ihre Verbindung war so tief gewesen, so augenblicklich, und sie hatte sich so oft gedacht, dass sie sich selbst in dem Kind sehen konnte. Und doch war sie schockiert, es tatsächlich zu hören. Es schien, als wäre auch Caleb schockiert: er blickte immer wieder mit so tiefer Zuneigung zu Scarlet hinüber, strich über ihr Haar, und er schien überwältigt von der Tatsache, dass er eine Tochter hatte. Eine wahre Tochter.

Caitlin dachte sich, dass ihr Wunsch im Faerie Glen wirklich wahr geworden war.

Der Wald lichtete sich, die Sonne brach dramatisch durch die Wolken, und vor ihnen erstreckte sich der Rand einer Klippe. Am Horizont lag das offene Meer.

Aiden hatte ihnen den Rücken zugewandt und starrte in den Himmel.

Er seufzte, hielt seinen Stab und sah uralt aus, während er auf das weite Meer hinausblickte. Mehrere Minuten vergingen schweigend, und Caitlin fragte sich, ob er je sprechen würde. Endlich begann er.

„Scarlet ist eure Tochter, die Frucht eurer Verbindung. Ihr habt sie in der Zukunft bekommen. Sie ist in die Vergangenheit zurückgereist, um bei euch zu sein. Sie hat keine Erinnerung daran, und wird es auch nie. Doch sie ist die Tochter, die du in der Zukunft nie lebend gesehen hast.

Damals in Pollepel hast du die Entscheidung getroffen, alles aufzugeben, um in die Vergangenheit zu reisen, alles zu tun, um Calebs Leben zu retten. Selbst dein ungeborenes Kind. Nun wurde diese Entscheidung belohnt. Hier und jetzt bekommst du endlich zurück, was du verloren hattest.

Scarlet ist kein gewöhnliches Kind. Sie ist anders als alle Vampire. Sie ist viel weiter entwickelt und kann Dinge tiefer spüren und sehen. Während sie heranwächst, werden auch ihre Kräfte wachsen. Über alles hinaus, was ihr euch je vorstellen könnt. Ihr müsst gut auf sie aufpassen. Zu jeder Zeit. Schützt sie mit allem, was ihr habt.“

„Das werde ich“, antwortete Caitlin und meinte es ernst. Sie spürte, dass sie zurechtgewiesen wurde dafür, dass sie sie vorhin aus den Augen gelassen hatte.

„Als du Scarlet im Wald so vorgefunden hast, hast du ein Gelöbnis ausgesprochen.

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