Der Wald: Roman by Richard Laymon

Der Wald: Roman by Richard Laymon

Autor:Richard Laymon [Laymon, Richard]
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2011-09-12T04:00:00+00:00


24

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Benny saß auf seinem Schlafsack und schob einen Fuß in den Schuh, während Julie den Poncho über den Kopf zog. Sie kroch zum Zelteingang, den Nick für sie aufhielt. »Lass mich nicht allein«, bat Benny.

»Okay. Aber beeil dich.« Sie wartete. »Weiß du, was hier los ist?«, fragte sie Nick.

»Keine Ahnung.«

Benny zog den zweiten Schuh an. »Fertig«, sagte er. Er schnappte sich seinen Poncho und folgte Julie. Draußen schlüpfte er in den Poncho.

Flash kam hinter dem letzten Zelt hervor.

»Geht es allen gut?«, rief Nick.

»Sie sind nur geschnitten worden. Nichts Ernstes. Gott!«

»Sie wurden alle geschnitten?«, fragte Nick.

»Alle.«

»Mich hat’s nicht erwischt.«

»Mich auch nicht.«

Die Klappe von Karens Zelt wurde aufgeschlagen, und Scott kam in einen Schlafsack gewickelt heraus. Karen kroch hinterher. Sie trug eine graue Jogginghose und einen gesteppten Parka, der ihr lediglich bis zur Taille reichte, und hatte den schlaffen Hut aufgesetzt. Die Füße waren nackt.

Als er sie ansah, bekam Benny ein hohles Gefühl in der Brust. »Bist du schlimm verletzt?«, fragte er.

»Nicht so schlimm«, sagte sie. Sie zog eine Hand aus der Tasche und streckte sie ihm entgegen. Er nahm sie sanft.

»Ich finde, wir sollten unsere Ärsche in Bewegung setzen und von hier verschwinden«, sagte Flash. »Was meint ihr?«

»Sind alle in Ordnung?«, fragte Dad.

»Bis jetzt schon. Aber wer weiß, was als Nächstes passiert? Wir sind hier zu verdammt angreifbar. Ich meine, wir sollten die Zelte abbrechen. Wenn wir erst auf dem Weg sind, können wir wenigstens sehen, was auf uns zukommt. Der Ausflug ist eh vorbei, oder?«

»Würde ich auch sagen«, meinte Karen.

»Lassen wir die Leiche hier?«, fragte Scott.

»Er ist weg«, sagte Julie.

Benny spürte, wie Karen seine Hand fester umfasste.

»Entweder war der Typ nicht tot«, erklärte Flash, »oder jemand hat sich angeschlichen und sich mit ihm aus dem Staub gemacht.«

»Es muss die Frau gewesen sein«, sagte Nick.

»Welche Frau?«, fragte Dad.

Nick erzählte noch einmal die Geschichte der drei Mädchen, die von der Frau verjagt worden waren. »Sie hat bestimmt auch die Zelte aufgeschlitzt«, fügte er hinzu.

»Warum tut jemand so etwas?«, fragte Karen. »Ich könnte verstehen, wenn sie uns die Kehle durchschneiden wollte, aber so …«

»Eine einzelne Frau«, sagte Flash, »hätte uns nicht alle töten können. Nicht bei zwei oder drei Leuten in jedem Zelt und Nick und mir, die Wache gehalten haben. Sie hätte vielleicht ein paar von uns erwischen können, aber dann hätten wir sie fertiggemacht.«

»Aber warum hat sie uns dann geschnitten? Was wollte sie damit erreichen?«

»Ihr glaubt doch nicht, dass …« Julie verzog den Mund und schüttelte den Kopf.

»Was?«, fragte Nick.

»Es ist verrückt.«

»Was ist verrückt?«

»Also … vielleicht war die Klinge ja vergiftet.«

Bennys Magen verkrampfte sich. »Curare«, murmelte er.

»Kein Mensch hat hier Curare«, sagte sein Vater. »Und wenn doch, dann würden wir nicht hier herumstehen und darüber reden.«

»Vielleicht was anderes«, sagte Karen. »Irgendein Gift oder Keime.« Mit der freien Hand betastete sie den Schnitt in Bennys Gesicht. »Scheint nicht geschwollen zu sein. Bei Schlangengift wäre es angeschwollen. Außerdem braucht man ganz schön viel, um echten Schaden anzurichten.«

»Tollwut?«, schlug Nick vor.

Julie ächzte.

»Ich will niemandem Angst machen«, fuhr er fort, »aber man bräuchte nur ein



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