Der Verrat Der Drachen: Roman by Lara Morgan

Der Verrat Der Drachen: Roman by Lara Morgan

Autor:Lara Morgan [Morgan, Lara]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Penhaligon Verlag
veröffentlicht: 2010-11-14T23:00:00+00:00


26

Balkis versetzte dem Muthu Tritte in die Flanken, zwang es, in Bewegung zu bleiben; er führte den Zug der Reiter und Glaubenstreuen an.

Der Tag war schwül; die Verheißung von Regen hatte sich noch nicht erfüllt, und hinter ihm zog sich die Reihe von Männern und Frauen lang hin. Fünfzig ritten auf Muthus, aber die etwa dreihundertfünfzig anderen gingen zu Fuß. Drei der Drachen, die sie seit Salmut begleiteten, kreisten hoch über ihnen wie gewaltige Vögel, während einer von ihnen mit einem Kundschafter vorausgeeilt war. Balkis kniff die Augen gegen das grelle Licht des Himmels zusammen; die Jägerklippe lag immer noch fünf Marschtage entfernt.

Sie hatten den Fluss Pleth am Vortag überquert, und Balkis hoffte, dass sie bis zum Einbruch der Nacht bis zu den Hügeln zwischen dem Roten Tal und Ressina gelangen würden, aber mit so vielen Leuten kamen sie nur langsam voran, und das Gelände hielt sie noch stärker auf. Die Ländereien um das Flusstal herum waren vorzüglich für den Ackerbau geeignet, und breite Streifen waren für Weinberge und Obstgärten gerodet. Es würde eine Erleichterung sein, die flacheren, trockeneren Landstriche um Ressina zu erreichen.

Die Wunde in seiner Schulter schmerzte, und er kratzte an den sieben Stichen. Er ärgerte sich immer noch, dass er den Wachsoldaten so nahe hatte herankommen lassen, dass er einen blutigen Schnitt abbekommen hatte.

»Marschall.« Ein Jäger kam in einer Staubwolke angesprengt. »Valdus kehrt zurück.«

»Wo?« Tiefhängende Wolken waren über den grauen Himmel verteilt, deshalb konnte Balkis nichts ausmachen.

»Da.« Der Jäger wies auf einen Fleck am Horizont. Bei den Göttern, der hatte ein gutes Augenlicht!

Balkis drehte sich im Sattel um und gab den drei Reitern nicht weit hinter ihm ein Zeichen. Sie drängten ihre Muthus aus der Formation und trabten, um ihn einzuholen. Er hatte die erfahrensten Reiter als Hauptleute ausgewählt; alle waren um die dreißig Jahre alt und hatten schon Kämpfe gegen die Scanorianer an der Grenze erlebt. Lilith, Fardo, Gergen und der Kundschafter, Valdus, würden beginnen, Kämpfer zur Klippe zu fliegen, sobald die Luft dort rein war.

Lilith traf als Erste bei ihm ein; ihre scharfen, tief eingesunkenen Augen zogen sich zusammen, als sie in den Himmel emporstarrte.

»Er hat länger gebraucht, als er es hätte tun sollen, Marschall«, sagte sie. »Das kann kein gutes Zeichen sein.«

»Er fliegt halt gern etwas langsamer.« Gergen stieß zu ihnen hinzu. »Hat vielleicht nichts zu bedeuten.«

»Wir werden es bald herausfinden. Reiten wir ihm entgegen!« Balkis versetzte seinem Muthu einen festen Tritt in die Rippen, und als hätte es nur auf einen Vorwand gewartet, setzte das Tier sich mit einem Satz in Bewegung und stieß im Vorwärtsspringen ein heiseres Grunzen aus. Er umklammerte es fest mit den Knien und streckte eine Hand aus, um sich an dem niedrigen Höcker vor dem Sattel abzustützen, während das Muthu vorwärtspreschte.

Sie trafen am Rande eines aufgelassenen Weinbergs auf den Drachen und Valdus. Tote Rebstöcke wurden in den weichen Boden getrieben, als der Drache landete; sein Schwanz zog eine lange Furche, als er abbremste. Balkis’ Muthu scheute, und er zügelte es, bevor es auf die Flügel des Drachen prallen konnte; dann sprang er von seinem Rücken und warf Lilith die Zügel zu.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.