Der Untergang von Chicago by Earl Warren

Der Untergang von Chicago by Earl Warren

Autor:Earl Warren [Warren, Earl]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kleinbild sah ich ihm an, wie erfreut er war, dass Nick und ich noch

lebten. Ich hörte es auch an seiner Stimme. Er hatte mich über die

Handynummer zurückgerufen, die bei ihm gespeichert war.

»In den letzen Stunden ist eine Menge passiert«, sagte er. »Wir ha-

ben den Präsidenten, der zuerst zögerlich war, überzeugt. Vielmehr

die Vorgänge in Chicago taten das. Der vom Gouverneur verhängte

Ausnahmezustand ist in das Kriegsrecht übergegangen. Die US-

Streitkräfte riegeln Chicago hermetisch ab. Die Army zieht starke

Truppen zusammen, die Evakuierung der vier Millionen Einwohner

der Stadt hat begonnen. Scharen von Flüchtlingen sind auf den Stra-

ßen. Kämpfe finden statt. Die Zustände sind unglaublich …«

Das Bild fing zu flimmern an, Störungen überlagerten es und ver-

zerrten den Kontakt.

»Polizei- und Armeehubschrauber …«, hörte ich. »Heftige Kämpfe

… Gencoys und Monstren … Fernsehsender … Gencoys … weltwei-

te Übertragung … apokalyptische Zustände …«

Ich klopfte gegen das Handy, ich wusste mir keinen anderen Rat.

Noch einmal, nicht wegen des Klopfens, wurde die Verbindung sta-

biler.

»Was sollen wir tun, Sir?«, fragte ich. »Wie lauten Ihre Befehle?«

»Begeben Sie sich unverzüglich ins Lutheran General Hospital und

nehmen Sie mit der Einsatzleitung der Metropolitan Police im Police

Headquarters Verbindung auf. Weitere Anordnungen erhalten Sie

dort. Ich werde Sie ausfliegen lassen, Sniper. Auch Agent Carson.

Wir brauchen Ihr Wissen und Ihre Informationen. Aber …«

Wieder kamen die Störungen.

»Die Lage ist ungeklärt. Alles Gute.«

»Sir? Sir!«

Die Verbindung war weg. Von oben, von den Straßen Chicagos,

hörten wir schwere Explosionen, Schüsse und Kampflärm. Dazu Ge-

brüll. Mir grauste schon bei dem Gedanken, wie es da ausschauen

würde. Ein Krieg hatte begonnen, grausam und unvermittelt, der

Krieg zwischen den Menschen und den Gencoys.

Ich versuchte, dem CIA-Direktor in Langley noch eine Nachricht

zu übermitteln.

»Zerstören Sie den Hype, Sir. Die Air Force soll eine Air-Burst-

Bombe hineinjagen. Satellitengesteuert mit ein paar Tonnen Spreng-

stoff.«

Die Mutter aller Bomben, wie sie auch genannt wurde, enthielt

konventionellen Sprengstoff, kam in ihrer Sprengwirkung jedoch

kleineren nuklearen Sprengkörpern gleich.

»Und lassen Sie das Anwesen von Oldwater in De Kalb bombar-

dieren. Auch dort sind unterirdische Räume zu erwarten. – Lassen

Sie sie zerstören.«

Doch Norris P. Bender hörte mich nicht mehr. Ich steckte das Han-

dy weg. Eine Air-Burst-Bombe war keine Atombombe; sie suchte

sich selbst ihren Weg, durch Lüftungsschächte bis in den Kern eines

befestigten Gebäudes. Sie konnte entweder ferngesteuert werden,

was per Computer geschah, wobei sie während des Fluges Daten

sendete, die erfasst, ausgewertet und verwertet wurden.

Oder die »denkende« Bombe suchte sich selbst die Stelle, wo sie

die größte Zerstörung anrichtete, was meist gelang. Sie konnte sich

sogar mit Laserstrahlen den Weg durch dicke Stahlbetonwände und

Panzerplatten freimachen. Oder Mini-Raketen vorjagen und sich

den Weg frei sprengen. Die Raketen waren dann ihre »Kinder«, und

»Mutter« – Mother – die Hauptbombe, folgte ihnen.

Eine Erfindung, auf die die Experten und Waffentechniker des Mi-

litärs äußerst stolz waren. Mir wollte sie nicht gefallen. Ich sah den

Fortschritt lieber auf anderen, friedlichen Gebieten.

Mit Wärmequellenauswertung und anderen Methoden konnte das

Militär unbekannte Gebäude und auch zum Beispiel Felshöhlen von

außen scannen. Raketen und Bomben ließen sich dann gezielt einset-

zen. Der Bodenkampf, der am Härtesten war, war jedoch nach wie

vor noch erforderlich.

Und siedend heiß fiel mir ein, dass sämtliche modernen Waffen-

systeme mit Genchips vom Gentec Konzern ausgestattet waren, den

besten, modernsten und fortschrittlichsten. Einer neuen Generation

von



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