Der Tod braucht keinen Rettungsring by Susanne Hanika

Der Tod braucht keinen Rettungsring by Susanne Hanika

Autor:Susanne Hanika [Hanika, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2023-02-02T00:00:00+00:00


Kapitel 8

Vroni setzte sich sofort in Bewegung, um sich Hermine an die Fersen zu heften. Ich musste dringend zur Rezeption, denn ich erwartete eine neue Lieferung an Gasflaschen. Nachdem ich dem Lieferanten den Drahtkorb für die Gasflaschen aufgesperrt hatte und ihm dabei zusah, wie er seinen Job machte, kam eine Nachricht von der Vroni: »Ich glaube, Hermine hat nichts damit zu tun. Sie hat nur ihr Handy dabei und keine K.-o.-Tropfen!« Das Handy in meiner Hand fing zu brummen an. Sabrina rief an.

»Und, wie geht es deinem Keller?«, wollte ich wissen.

Im Hintergrund hörte ich Kinder streiten.

»In einer Stunde könnte ich mit den Pavillonplänen zu dir kommen«, sagte Sabrina, ohne auf ihren Keller einzugehen. »Dann ist mein Mann da und übernimmt.«

»Okay«, sagte ich.

»Ich habe Evelyns Story gesehen und hätte unglaublich Lust auf Limoncello Spritz.«

»Oh nein«, unterbrach ich sie hastig. »Das ist jetzt ein ganz blöder Zeitpunkt, Limoncello …«

»Ach«, machte Sabrina etwas beleidigt. »Du meinst, ein gefluteter Keller ist kein guter Grund?«

Ich versprach ihr, alles zu erzählen, wenn sie hier war.

»Ich nehme auch Aperol. Oder einen Kaffee«, sagte sie.

Ich lächelte und versprach, dass für ihr leibliches Wohl gut gesorgt werden würde.

Nachdem ich den Gaskäfig wieder abgesperrt hatte, sah ich, dass zwei Gäste vor der Rezeption standen. Sie wollten ihre Rechnung schon am Vortag der Abreise begleichen. Während ich kassierte, fiel mir auf, dass es gerade genau so war, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich im hübschen Blüschen hinter meinem schicken Tresen. Die freundlichen Gäste, die ihre EC-Karten zückten. Milo, der ausnahmsweise nicht schnarchte und furzte. Es war sowieso verdächtig still. Nachdem die Gäste sich verabschiedet hatten, nahm ich sogar mein Handy zur Hand, so irritierend war das fehlende Gerappel und Gebimmel. Aber bei der Hirschgrunder WhatsApp-Gruppe war tatsächlich nichts los. Ich konnte mir das nicht so recht erklären. Nach einer Weile kam Jonas zu mir in die Rezeption, und wir setzten uns für ein kleines Päuschen auf meine Terrasse.

»Und, was hat Maximilian gesagt?«, fragte ich neugierig.

»Nun ja. Er hat das beste Alibi, das man sich denken kann«, erläuterte Jonas, »die gesammelte Mannschaft der Hirschgrundis.«

Etwas enttäuscht lehnte ich mich zurück und schloss kurz die Augen. Hirschgrundis waren superverlässlich in ihren Aussagen.

Ich setzte mich abrupt auf. »Aber vielleicht hatte er die Getränke schon viel früher präpariert«, schlug ich vor. »Das weiß man ja nicht.«

»Woher hätte er wissen sollen, was Evelyn ausschenken würde?«, wollte Jonas wissen. »Hat sie das angekündigt?«

»Ich glaube nicht, dass sie ihm das vorher gesagt hat. Allerdings …« Ich strahlte. »… hat sie eine Story gemacht!«

Mein Strahlen verebbte, und ich ergänzte düster: »… die sie gar nicht gepostet hat, soviel ich weiß.«

Ich grübelte: »Oder es war in den Wassergläsern! Vielleicht hat er das Mittel schon reingetropft, als noch gar kein Getränk eingeschenkt war? Oder er hat doch irgendwie mitgekriegt, dass es Limoncello geben würde, und irgendwie die Flasche präpariert.«

»Um jeden zu betäuben, der davon trinkt?«, fragte Jonas mit hochgezogenen Augenbrauen. »Das würde dann vor allen Dingen nicht erklären, weshalb es nur Herrn Kugler getroffen hat. Was habt ihr denn alles getrunken?«

»Ich bin ja etwas später dazugekommen.



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