Der Tag, an dem Sybille verschwand. Eifel-Krimi aus Mayen by Mascha Fisch

Der Tag, an dem Sybille verschwand. Eifel-Krimi aus Mayen by Mascha Fisch

Autor:Mascha Fisch [Fisch, Mascha]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalpolizei, Detektivbüro, Eifel, Mayen, Weingut, Straußwirtschaft, Weinlese, Calmont, Ediger-Eller, Mosel, Koblenz.
Herausgeber: TRIGA - Der Verlag
veröffentlicht: 2015-09-20T16:00:00+00:00


10. Kapitel

Als sie in die Küche kam und das Kaffeegeschirr von gestern Abend auf der Spüle stehen sah, fühlte sie einen leichten Stich in der Brust. Wie immer, wenn etwas Schönes vorbei war. Zum Beispiel wenn sie sich an der Raststätte Elztal von Sven verabschieden musste. Die gemeinsamen Tage mit ihm waren zu Ende. Jeder ging nun wieder seine eigenen Wege durch den gewohnten Alltag, hatte alleine die auftauchenden Probleme zu bewältigen, um die vor ihm stehenden Aufgaben zu erfüllen. Aber da war dann auch wieder die Freude auf das gemeinsame Wiedersehen irgendwann in der nahen Zukunft, sodass die kleine Wunde, die der Stich verursachte, sofort wieder verheilte.

Pia begann, das Geschirr in die Spülmaschine einzuräumen. Martins Tasse behielt sie einen Moment in der Hand und lächelte. »Ach, Martin – ein schöner Abend war es gestern.« Nachdem alle benutzten Teller und Tassen in der Maschine untergebracht waren, begann sie damit, den Frühstückstisch zu decken. Ein Blick auf die Küchenuhr an der Wand ließ sie schneller werden. »Tinchen«, rief sie, »beeil dich, wir müssen bald los.«

»Wo ist mein roter Pullover?«, erschallte es als Antwort aus dem Kinderzimmer. »Du weißt schon, der, den Omi gestrickt hat.«

»Schätzchen, der ist dir doch viel zu klein geworden, den kannst du nicht mehr anziehen.«

»Ich will aber.«

Pia gab keine Antwort darauf. Sie kannte ihre kleine Tochter. Wenn die sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es schwierig, sie von etwas anderem zu überzeugen. Nur gut, dass Oma bereits einen ähnlichen, nur größeren roten Pullover in Arbeit hatte, der als Weihnachtsüberraschung für Tinchen gedacht war.

Nach einer Weile kam Tinchen in die Küche. »Hast recht, Mami, der ist viel zu klein. Hilf mir bitte, wieder rauszukommen, allein schaffe ich das nicht.«

Gemeinsam gelang es ihnen, Tinchen aus dem engen Wirrwarr von Halsausschnitt und Ärmeln zu befreien. »Nun, komm aber und trink deinen Kakao. Wir sind spät dran, um neun Uhr müssen wir in Koblenz sein.«

Endlich war es so weit. Tinchen und Taps saßen hinten im Auto. Molly war zum Abschied damit getröstet worden, dass genügend Futter im Fressnapf in der Küche sei und dass man abends nicht spät nach Hause komme. Die Katzendame nahm es gelassen. Sie hatte gerade gefrühstückt, saß an ihrem Lieblingsplatz auf der Fensterbank und putzte sich ausgiebig, so, wie sie es nach jeder ihrer Mahlzeiten tat. Anschließend würde ein oder zwei Stündchen oder auch ein bisschen mehr geschlafen, falls nicht eine Fliege sich in ihre Nähe verirrte, die dann gejagt werden musste.

Nur gut, dass Molly sich so angepasst hat, dachte Pia, als sie den Motor des Fiats startete. So ein Tag allein zu Hause machte ihr nichts aus und sie hatte sich auch schnell daran gewöhnt, nach Ediger-Eller mitzufahren. Anfänglich kam aus dem Katzenkorb zu Beginn der Fahrt ein jämmerliches Miauen und Jaulen, schließlich aber sah Molly ein, dass es nicht gefährlich war, in einer sich bewegenden Wohnung durch die Gegend zu schaukeln. »Ihre Molly ist fit und gesund und wird bestimmt uralt«, hatte die Tierärztin anlässlich des letzten Kontrollbesuches gesagt.

»Mami, kommt Onkel Martin jetzt öfter zu uns?«, wurde Pia aus ihren Gedanken gerissen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.