Der Sinn des Lebens by Casimir Brown

Der Sinn des Lebens by Casimir Brown

Autor:Casimir Brown [Brown, Casimir]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-12-14T16:00:00+00:00


Das 6. Gebot lautet:

„ Schleime Deinen Vorgesetzten voll, bis sich die Balken biegen, denn so machst Du Karriere und nicht in dem Du die Wahrheit sagst oder gar Deine persönliche Meinung. Du bist in einem Bordell und musst zusehen, dass Du Dir den reichsten Freier angelst.“

4.3. Eine unvergessliche Ära geht zu Ende

König Artus versuchte, den Vorstand, den, der alljährlich die Präsentationen über sich ergehen lassen musste, mittels eines Putsches stürzen. Dieser erfuhr aber rechtzeitig davon und Erzählungen nach schrie er nur: „Bringt mir den Kopf von Artus! Dieser Verräter, ich will seinen Kopf!“ Die interne Revision wurde entsandt, um eventuelle Straftaten oder Unregelmäßigkeiten von König Artus zu entdecken. Auch ich hatte ein mehrstündiges Gespräch mit besagter Revision. Keine sehr angenehme Unterhaltung, denn die Konversation war doch sehr einseitig und glich mehr einem Verhör, Vergleiche zur Stasi drängten sich mir auf. Doch der Aufrührer war raffiniert und intelligent genug, sodass ihm keinerlei Unregelmäßigkeit oder Fehltritte nachgewiesen werden konnten. Der Vorstand tobte und forderte nach dem Weggang von König Artus, der sich sein Ausscheiden sicherlich sehr gut vergüten ließ, die Köpfe all seiner Mitarbeiter. Der Vorstand wünschte ein Blutbad, ein kleines Massaker um seinen inneren Frieden und emotionale Balance wieder herzustellen. Ich war bereits seit einigen Monaten in einer anderen Niederlassung tätig und einen Tag, bevor ich an die Ostsee fahren wollte, rief mich der Personalleiter an und sagte ich solle am nächsten Tag nach München kommen. Meinen Hinweis auf meine bevorstehenden Ferien ignorierte er und teilte mir mit, dass dies ein Befehl sei. Das hörte sich nicht wirklich gut an und ich fragte deshalb, ob ich einen Anwalt kontaktieren soll. Sie hätten auch keinen Anwalt und ich solle alleine kommen.

Als ich am nächsten Tag in München ankam, waren meine ehemaligen Kollegen inklusive Sir Lancelot bereits sehr beunruhigt. Kurz darauf traf die Kölner Inquisition aus dem Hauptquartier ein, bestehend aus Personalchef, interner Revision Geschäftsleitung und, um den Schein zu wahren, nahm der Betriebsratsvorsitzende teil. Die Einzelverhöre begannen und wurden unter erheblichen Drohungen vollzogen. Ich wusste, dass der Henker längst bestellt war und diese Termine lediglich einen formalen Charakter hatten. Ein Kollege von mir wurde regelrecht hysterisch und stammelte nur „das ist unser Ende, das ist unser Ende!“ Er hatte ja nicht ganz unrecht, denn als die Urteile der Inquisition verkündet worden, waren zwei Verkaufsleiter fristlos, zwei Verkaufsleiter und Sir Lancelot höchstpersönlich, fristgerecht entlassen. Der Einzige, der das Massaker überlebte, war ich und so war es mir erlaubt wieder nach Hause zu fahren um einige Tage später meine Tätigkeit wieder auf zu nehmen. Monate später erfuhr ich den Grund für meine Begnadigung. Der Betriebsrat machte dem Unternehmensvorstand unmissverständlich klar, dass er niemals zulassen werde, dass ich, die einzige Führungskraft im Unternehmen, die menschlich und fair mit seinen Mitarbeitern umgeht, entlassen wird. Falls diese Forderung nicht erfüllt werde, sorge der Betriebsrat für einen ausgedehnten Streik in den Filialen. Derweil hatte König Artus bereits im nächsten Unternehmen eingecheckt und ließ es sich gut gehen.

So lernte ich auf schmerzvolle Weise das



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