Der schwarze Thron - Reiter-Trilogie 3 - Roman by Kristen Britain

Der schwarze Thron - Reiter-Trilogie 3 - Roman by Kristen Britain

Autor:Kristen Britain
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2011-12-05T23:00:00+00:00


Später an diesem Abend dachte Laren über die Ereignisse des Tages nach, als sie zum Reiterflügel der Burg ging. Der Trupp aus Waffen und ihren beiden Reitern war schon vor Stunden aufgebrochen, um Lady Estora zu folgen, und es gab viel, worüber sie nachdenken musste. Die Parameter der Situation erschütterten sie. Ein möglicher Bürgerkrieg mit den östlichen Provinzen würde Zacharias viel vom Vertrauen seines Volkes kosten. Und wenn er ihre künftige Königin nicht schützen konnte, wie sollte er dann seine Bürger schützen? Wenn Lady Estora etwas zustoßen sollte, sah Laren nur neue Probleme voraus, und wer wusste schon, was ihnen vom Schwarzschleier drohte? Sie könnten sich alle womöglich mitten im Bürgerkrieg befinden, wenn die Gefahr aus dem Schwarzschleier sich auf sie niedersenkte.

Sie stellte fest, dass der Reiterflügel still war. Viele Reiter waren unterwegs, mehrere davon zusammen mit Reitern, die sich noch in Ausbildung befanden. Der leere Flur und die geschlossenen Türen bewirkten, dass sie sich verlassen fühlte, aber sie ging weiter.

Ein weißes Fellbündel schoss an ihren Füßen vorbei. Sie sprang beiseite, und ihr Herz klopfte laut. Das Geschöpf – eine Katze? – schlüpfte durch eine Tür, die einen Spalt weit offen stand. Laren spähte in das Zimmer dahinter und erkannte, dass es sich um Karigans Unterkunft handelte. Zwei leuchtende Augen starrten zurück. Sie öffnete die Tür ganz, und das Lampenlicht aus dem Flur zeigte die Katze, die zusammengerollt auf Karigans Bett lag. Sie beobachtete Laren angespannt, bereit, davonzuspringen, falls sie zu nahe kommen sollte.

»Ha.« Laren ließ die Tür ein wenig offen und ging weiter zum Gemeinschaftsraum, wo sie Connly fand, der die Füße zur Feuerstelle gestreckt hatte und einen Becher Tee in den Händen hielt.

»Hauptmann!« Überrascht stand er auf, und sie bedeutete ihm, sich wieder hinzusetzen. Sie zog einen Schaukelstuhl heran, um sich neben ihn zu setzen.

»Wann hat Karigan denn eine Katze aufgenommen?«, fragte Laren.

Connly schnaubte. »Ich glaube nicht, dass sie von der Katze weiß. Sie schläft beinahe jeden Tag dort auf ihrem Bett. Manchmal finden wir sie auch hier an der Feuerstelle. Wir stellen ihr Essensreste und Wasser hin. Wahrscheinlich lebt sie in einem der verlassenen Flure. Sie stört niemanden.«

»Wahrscheinlich.« Larens Gedanken wandten sich bereits wieder den Problemen des Reiches zu. Sie schaukelte sich zerstreut und hörte nur halb zu, als Connly sie informierte, was die Reiter taten.

Es hatte ihr gefallen, wie Lady Estora gestern zu Zacharias gekommen war. Ihr Temperament hatte ihr gefallen, und sie hatte Zacharias für übertrieben beschützerisch gehalten. Das überraschte sie wirklich, denn bisher hatte er kaum etwas getan, um ihren Status anzuerkennen. Ihr sein Arbeitszimmer zu überlassen, war mehr ein Akt des Mitgefühls gewesen – nicht, dass Laren das nicht begrüßt hatte –, und es hatte die obligatorischen Auftritte bei gesellschaftlichen Ereignissen gegeben, aber ansonsten hatte er sie kaum zur Kenntnis genommen.

Wenn diese Krise vorüber war und Lady Estora unverletzt zurückkam, würde Laren ein langes Gespräch mit ihm führen, ganz gleich, wie unglücklich es ihn machte. Sollte Lady Estora die Macht mit ihm teilen, so musste er sie mit zu Besprechungen bringen und sie bei seinen öffentlichen Audienzen neben sich sitzen lassen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.