Der Riese aus dem All by H. G. Francis
Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Altmutanten, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-11-17T01:00:00+00:00
*
Ras Tschubai hörte nur das Wispern der Sauerstoffanlage seines Raumanzuges, als er neben Merkosh, dem Gläsernen, auf den Meteor zufiel. In der Dunkelheit konnte er das seltsame Wesen, das durch die Zeitläufer des Cappins Ovaron in diese Galaxis verschlagen worden war, kaum erkennen. Er fühlte mehr, daß Merkosh neben ihm war, als daß er ihn sah.
Die Triebwerke der Raumanzüge arbeiteten mit 70% Schub und führten sie schnell an den Meteor heran, der mit gleichbleibender Beschleunigung auf das Zentrum der Galaxis zuflog. Von seinem bisher vermuteten Ziel trennten ihn allerdings noch Zehntausende von Lichtjahren.
„Wie sieht es bei Ihnen aus?" fragte Toronar Kasom mit einer Stimme, die verhaltene Spannung verriet. „Kommen Sie durch, Ras?"
„Bis jetzt kann ich noch nichts sagen", entgegnete der Teleporter. „Die Entfernung bis zu den ersten Felsen beträgt noch etwa zweitausend Meter."
Er konnte die glatten Flächen deutlich ausmachen. Das Licht der Sterne reflektierte von ihnen. Die Weltraumkälte hatte lockeres Gestein und Staub abgesprengt. Es schwebte an einigen Stellen an den Felshängen, als ob es von Luftwirbeln gehalten würde. Eiskristalle bedeckten einige Spitzen und Kuppen. Sie schienen alles Licht der Galaxis in sich aufgefangen zu haben und es jetzt wieder abzustrahlen. Tschubai hatte sich anfänglich täuschen lassen und künstliche Lichter in ihnen vermutet. Doch er hatte bald erkannt, daß hier kein Lebenszeichen der unbekannten Lenker dieses gigantischen Raumschiffs vorlag.
„Wir kommen jetzt in die kritische Zone, in der wir mit der Lightning-Jet gescheitert sind", berichtete der Teleporter.
„Geschwindigkeit: etwa siebzig km/h."
„Das ist zu schnell, Ras", rief Kasom. „Werden Sie langsamer.
Bremsen Sie ab!"
Ras Tschubai griff nach der Stellschraube für den Antrieb. Er zögerte. Nichts deutete darauf hin, daß ein Hindernis zwischen ihnen und dem Meteor war. Merkosh beschleunigte sogar noch etwas. Er glitt lautlos an Tschubai vorbei.
Im nächsten Moment glaubte der Teleporter, eine eisige Hand an seiner Kehle zu spüren. Irgend etwas preßte seine Lungen zusammen. Er prallte gegen etwas Unsichtbares, das zwar vor ihm zurückwich, ihm aber dennoch energischen Widerstand entgegenstellte. Er stöhnte. Mit nahezu unmenschlicher Kraftanstrengung drehte er die Stellschraube des Raumanzugantriebs.
Merkosh stieß seltsam wimmernde Laute aus. Im Widerschein der Eiskristalle sah Tschubai, daß der Gläserne sich zusammenkrümmte und seine Beine umklammerte. Glaubte er, den Schirm als Kugel durchschlagen zu können?
Tschubai fühlte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Das Bild vor seinen Augen färbte sich rot. Und plötzlich wurde er sich der ungeheuerlichen Gefahr viel deutlicher bewußt als zuvor. Ihr Landeflug wurde aufgefangen, aber sie wurden nicht zurückgeschleudert. Ihm war, als stürzten sie in einen unsichtbaren Brei hinein, der sie in sich aufnahm, völlig umfing und sie nun zu zerquetschen drohte. Er versuchte, etwas zu sagen, Merkosh eine Warnung zuzurufen, aber seine Zunge war so schwer, daß er sie nicht mehr bewegen konnte.
Die Sinne drohten ihm zu schwinden. Immer schwerer fiel es ihm, klar zu denken.
„Das ist das Ende!" dachte er. „Hier kommst du nicht mehr heraus."
Wie ein Blitz durchfuhr es ihn. Ihm war, als schieße ihm etwas siedend heiß durch den Körper. Abermals bemühte er sich, gegen den Druck anzukämpfen, sich gegen das Unvermeidliche aufzubäumen, aber er konnte seine Finger nicht mehr bewegen und die Stellschraube nicht mehr herumdrehen.
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