Der Mond des Jaegers by Britta Strauss

Der Mond des Jaegers by Britta Strauss

Autor:Britta Strauss
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783931989880
Herausgeber: Drachenmond Verlag
veröffentlicht: 2014-07-08T22:00:00+00:00


Ein Gefühl bitterer Einsamkeit schlug über ihr zusammen. Sie lag auf etwas Kaltem und Hartem. Schnee, Eis, Steine. Wo war sie? Was war passiert?

Sie spürte, dass ihre Füße in Stiefeln steckten und dass sie das Schultertuch ihrer Mutter trug. Darunter ein Nachthemd. Nicht das, was sie zuvor getragen hatte. Nicht jenes Nachthemd, das Kainah zerfetzt hatte.

Allmächtiger!

Kate stemmte sich hoch und sah die Nacht um sich herum. Sterne, reifüberzogene Fichten, Mondschein. Der Wald funkelte und strahlte.

Kein Traum!

Es war erneut geschehen. Doch diesmal war es schlimmer. Denn sie lag nicht vor den Palisaden, sondern unter den Bäumen des Waldes.

Zitternd blickte Kate sich um. Sie sah die Spuren ihrer Stiefel, die sich durch die dünne Schneeschicht zogen, hin zu der Tür, die sich gegenüber dem Haupttor am anderen Ende des Forts befand und nur selten geöffnet wurde.

Vierzig Schritte entfernt.

Sie würde es nicht schaffen. Kate wusste es, noch ehe das Knurren der Bestien erklang.

Drei gestreifte Kocodjo.

Ohne Hast schoben sich ihre großen Körper durch das Labyrinth aus schwarzen Stämmen.

Kate war sich jedes Atemzuges und jedes Herzschlages bewusst. Es würde das Letzte sein, was sie von ihrem lebendigen Körper wahrnahm. So endete es also.

Mit messerscharfer Deutlichkeit sah sie die Lichtspiele, die die tanzenden Flammen der Fackeln auf den Schnee warfen. Wie verletzlich das Fort aussah, trotz seiner Palisaden und der angespitzten Stämme, die wie riesige Lanzen ein verwundbares Fleckchen Zivilisation zu beschützen versuchten. Wie ein zum Sterben zurückgelassenes Kind.

War Kainah nur im Traum zu ihr gekommen? Oh nein, es war echt gewesen. Sie fühlte das Brennen auf ihren Lippen, die Spur seiner Finger auf ihrer Haut. Sie erinnerte sich in aller Deutlichkeit daran.

Mein Gott, was hatte sie getan? Sie hatte sich an ihn geworfen und ihn ohne jede Scheu berührt, sie hatte gar ihre Beine um seine Hüften geschlungen und unverfroren nach mehr verlangt. Was für eine Frau war sie geworden?

Eine Frau, die sterben wird!, antwortete eine boshafte Stimme. Nimm es als schöne Erinnerung. Als etwas, das den Schmerz erträglicher machen wird.

Kate fühlte ihren Körper kaum mehr. Vielleicht würde sie es auch nicht spüren, wenn die Kocodjo sie zerrissen. Gerade wollte sie die Augen schließen und den Tod erwarten, als ein dunkler Schatten aus der Hintertür huschte.

Nicht Kainah. Sondern Daniel.

Der Trapper brüllte ihren Namen. Schüsse donnerten von den Wachtürmen her, schlugen vor den Pranken der Kocodjo ein oder trafen ihre gepanzerten Körper, ohne mehr zu durchdringen als Pelz und Haut. Die Männer luden nach, Daniel holte noch im Laufen aus und schleuderte ein Messer auf eine der Bestien.

Vergeblich.

Die tödliche Schneide prallte am Schädel ab und entlockte dem Kocodjo ein wütendes Knurren. Schwerfällig warf er sich herum, plump wie ein fett gefressener Bär.

»Komm her!« Daniel fuchtelte mit den Armen. »Komm her, du hässliches Biest!«

Er zog ein zweites Messer, während der Kocodjo gewaltige Galoppsprünge vollführte und seinen Kopf wie ein monströses Pendel hin und her schwenkte. Geifer hing von seinen Fängen und triefte in den Schnee.

»Nein!« Ihre Lippen waren taub vor Kälte. »Bitte, Daniel! Nicht!«

Kurz bevor der Kocodjo ihn erreicht hatte und wie ein angreifender Stier den Kopf



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