Der Fall Thomas Quick by Råstam Hannes

Der Fall Thomas Quick by Råstam Hannes

Autor:Råstam, Hannes [Råstam, Hannes]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2015-06-02T16:00:00+00:00


Eine andere Vernehmungssituation

Als Thomas Quick beschlossen hatte, zusammen mit Johnny Farebrink das Ehepaar Stegehuis ermordet zu haben, bekam die Ermittlung Aufwind.

Bereits am Tag darauf fuhr Jan Olsson nach Sundsvall und traf sich mit Seppo Penttinen und Christer van der Kwast, um den Fall durchzusprechen. Penttinen rekapitulierte die Vernehmungen mit Quick, verschwieg aber die schrägen Töne in seiner Geschichte.

Bislang war die Quick-Ermittlung von Seppo Penttinen und Christer van der Kwast bestritten worden. Nun wurden die beiden Appojaure-Untersuchungen unter dem Dach der Staatlichen Kriminalpolizei zu der »Quick-Kommission« zusammengefasst.

Dem Leiter des Ermittlungsverfahrens, van der Kwast, wurden in seiner Eigenschaft als Chef der ersten Serienmörder-Ermittlung Schwedens sämtliche Ressourcen zur Verfügung gestellt, und Penttinen wurde zu seinem Dienst bei der Staatlichen Kriminalpolizei beordert und mit dem Grad des Kriminalinspektors ausgezeichnet. Die Staatskriminaler arbeiteten umgehend einen Operationsplan aus, nach dem die Kriminalinspektoren Jan Karlsson und Stellan Söderman die operative Verantwortung trugen.

Aus der Profiler-Gruppe wurde Kriminalkommissar Jan Olsson geholt, der zusammen mit dem Psychiater Ulf Åsgård die Taten analysieren sollte. Olsson war außerdem der Experte für Kriminaltechnik in der Quick-Kommission.

Der Chef der Palme-Gruppe, Hans Ölvebro, wurde Chef der Fahndung. Ebenfalls aus der Palme-Gruppe wurde der erfahrene Fahnder Ture Nässén geholt. Ferner stießen die Kriminalinspektoren Ann-Helene Gustafsson und Anna Wikström dazu sowie der Kriminaltechniker Lennart Kjellander aus der Arbeitsgruppe für Forensische Archäologie der Staatspolizei.

Kurz gesagt heuerte die Quick-Kommission die qualifiziertesten Kriminalbeamten des Landes an, die nun die Ermittlung im Fall Quick mit allen professionellen und wissenschaftlichen Mitteln in Angriff nehmen konnten, die zur Verfügung standen.

Seppo Penttinen trifft am 17. Januar 1995 gegen 10.00 Uhr vormittags in der Psychiatrie Säter ein. Thomas Quick wartet im Musikzimmer und hat schon so viele Benzodiazepine intus, dass die geplante vierte Vernehmung über Appojaure gefährdet ist.

Penttinen beginnt damit zu eruieren, warum Quick und Johnny Farebrink zu diesem einsamen Rastplatz gekommen waren, wo die Holländer ihr Lager aufgeschlagen hatten.

»Johnny fühlt sich angegriffen von diesen Leuten«, sagt Quick.

Farebrink hatte gesagt, der Mann sei unverschämt geworden, und Quick glaubte, das Ehepaar hätte ihn in irgendeiner Weise beleidigt.

Thomas Quicks Behauptung, Johnny Farebrink habe das Ehepaar Stegehuis schon vor dem Mord getroffen, war problematisch. Die Reise der Holländer war im Detail rekonstruiert worden. Die beiden letzten Tage im Leben des Paares waren von der Polizei bis auf die Stunde genau erfasst worden.

Am 12. Juli um kurz nach 10.00 Uhr fuhr das Ehepaar Stegehuis auf der E45 in südlicher Richtung nach Gällivare. Sie tankten in Skaulo bei Shell um 11.15 Uhr und fuhren zum Nationalpark Stora Sjöfallet weiter.

Von Stora Sjöfallet fuhren sie wieder zurück und machten zum Fotografieren ein letztes Mal 40 Kilometer westlich von Appojaure halt. Aus dem Reisetagebuch geht hervor, dass sie um 16.30 Uhr ihr Zelt aufstellten.

Johnny Farebrinks Treffen mit den Holländern, bevor sie nach Appojaure kamen, hat gar nicht stattfinden können, sodass Penttinen das Thema wechselt und stattdessen nach den Messern fragt, die bei dem Mord zum Einsatz kamen.

Quick bleibt dabei, er habe das Jagdmesser mit der merkwürdig breiten Klinge verwendet, das er bei der ersten Vernehmung gezeichnet hatte, während Farebrinks Messer kleiner war und einen Griff aus Rentierhorn hatte.



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