Der dunkle Kuss der Sterne by Blazon Nina

Der dunkle Kuss der Sterne by Blazon Nina

Autor:Blazon, Nina [Blazon, Nina]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Fantasy
ISBN: 9783641091620
Google: 2etVAgAAQBAJ
Barnesnoble:
Goodreads: 18998349
Herausgeber: Cbt
veröffentlicht: 2014-02-23T23:00:00+00:00


Der Zug fuhr in ein ummauertes und vergittertes Areal ein, das an einen Gefängnishof erinnerte. Lokomotivendampf füllte zischend den Hof und verflog und enthüllte Männer mit Gewehren. Ich half Kosta aus dem Waggon. »Na, willst du nicht gleich zu deinesgleichen gehen?«, fragte der Alte und deutete nach vorne. Jetzt wusste ich, was er mit »Tracht« gemeint hatte. Im vorderen Zugteil waren Gefangene transportiert worden. Sie trugen Handfesseln und wurden von Menschen begleitet, die wie eine Uniform alle hellgraue Kleidung trugen, weite Hosen und uniformähnliche taillierte Jacken. Sie erinnerten an die Uniformen der Gefängnisgarde der Mégan. Voller Unbehagen dachte ich an die Männer zurück, die Jenn in den Gerichtssaal geschleppt hatten.

Mit kühlen, sachlichen Befehlen dirigierten die Menschenhändler die Sklaven in Richtung eines Tores, über dem eine Kette hing. Ich reckte den Hals und wusste nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Vierundfünfzig Gefangene, davon vierzehn Frauen, aber Tian ist nicht darunter.

»Rechnest du schon deinen Gewinn aus, junge Herrin?« Kosta grinste mit drei Zähnen und streckte mir seine Rechte hin. Sechzig Jahre Kampf gegen widerspenstige, verschlossene Muscheln hatten ihm einen schmerzhaft starken Handschlag beschert. »Danke fürs Geleit«, krächzte er. »Vielleicht begegnen wir uns ja mal wieder. Naja, oder vielleicht lieber nicht, was?« Er ruckte mit dem Kinn in Richtung der Sklavenhändler, machte auf dem Absatz kehrt und ging gebeugt unter der Last seines Gepäcks zu einem anderen Tor. Eines, über dem eine Muschel befestigt war. Über den restlichen Durchgängen, vor denen sich nun Schlangen bildeten, entdeckte ich ein Haigebiss und eine ausgewaschene Lederbörse. Fanghafen und Handelshafen. Jedes der Tore führte also von dieser Auffangstation in einen anderen Hafen.

»Los, los, nicht trödeln!«, rief ein Mann mit einem Papierstapel in seinen Händen. Seine Gewitterstirn war Furcht einflößend und seine Finger schwarz von Stempelfarbe. »Ja, du mit dem Hund. Her zu mir. Du hast noch nicht bezahlt.«

Jetzt tat es mir leid, Manoa nicht gedankt zu haben. Dieser Mann sah nicht so aus, als könnte ich mir den Eintritt in die Stadt mit Möwenfleisch oder ein paar Patronen erkaufen. »Und der Hund? Der kostet extra!«

Ich holte schon Luft, aber jemand anderes kam mir zuvor. »Schreib’s auf meine Rechnung, Tomno! Und fass ihr Gepäck nicht an, verstanden? Wenn du ihr doch was abnimmst – ich sehe es, das weißt du.«

Manoa. Mochte der Himmel wissen, wie sie erkennen konnte, dass ich es war. Offenbar zitterte ganz Tibris vor ihr. Der Mann steckte meine Münze hastig ein, schnappte den Stift, der hinter seinem Ohr klemmte, und machte ein Häkchen auf einer Liste.

»Name?«, brummte er.

»Smila.« Ich schielte über seine Schulter und war maßlos überrascht. Aber jetzt ergab Manoas Verbindung zu meiner Familie tatsächlich einen Sinn. Manoa trug zwar keine Uniform wie die Sklavenhändler, aber ihr Tuch war vom selben Grau. Und sie ging auf einen Stock gestützt auf das Sklaventor zu. Nun, Traumdeuterei allein machte sie wohl nicht reich. Es war ein seltsamer Gedanke, dass Diener meiner Familie von ihr nach Ghan verkauft worden waren.

»Zu wem gehörst du?«, bellte der Mann.

»Ich … bin allein hier.«

»Das seh ich! Aber bei



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