Der Atem des Rippers by Martin Clauß

Der Atem des Rippers by Martin Clauß

Autor:Martin Clauß
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Thriller
veröffentlicht: 2013-05-18T22:00:00+00:00


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Vor dem nächsten Eintrag war wieder ein Zeitungsausschnitt eingeklebt worden. Sickert empfand es zunächst beinahe als Erleichterung, sich eine Pause von den Ausführungen dieses Menschen gönnen zu dürfen, doch der Inhalt des Artikels machte das eben Gelesene nur noch schlimmer.

Im Fall des Jack the Ripper gab es keinen Raum für Gnade und Erleichterung.

East London Observer

Samstag, 1. September 1888

Eine weitere grauenhafte Tragödie in Whitechapel.

Eine Frau ermordet in Buck’s Row aufgefunden.

Die schrecklichen Einzelheiten.

Die neusten Enthüllungen,

Während der Schrecken der Ereignisse von George Yard den Menschen von Whitechapel noch immer in all seinen widerwärtigen und abscheulichen Details gegenwärtig ist, hat sich im selben Distrikt der Vorhang für eine weitere Tragödie geöffnet, die jener von George Yard nicht nur im Hinblick auf die grauenhafte Weise, auf die das Opfer den Tod fand, ebenbürtig erscheint, nein, auch hinsichtlich des Mysteriums, das die Umstände und Hintergründe ihres Todes umgibt.

Am Freitagmorgen gegen halb fünf führte die Streife Police Constabler Neale in die Nachbarschaft von Buck’s Row. Kurz nach halb fünf, im Licht des anbrechenden Tages, entdeckte er außerhalb der hohen Ziegelmauern, die das Essex-Kai umgeben, auf dem Gehsteig eine liegende Frau, deren Hände ineinander verkrallt waren und die den Eindruck eines Menschen machte, der unter größten Schmerzen gestorben ist. Sie trug eine kleine schwarze Strohhaube, die nahezu bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet war und unter ihrem Kopf lag. Sie umhüllte ein Mantel – ein zerschlissenes Kleidungsstück, das einst rot gewesen war, nun jedoch eine dumpfe, schmutzige Farbe hatte. Er war vorne offen, und das schwarze Oberteil ihres Kleides war ein wenig geöffnet und enthüllte einen schrecklichen Schnitt von mehr als einem Inch Durchmesser, der von einem Ohr zum anderen reichte und die Luftröhre durchtrennte.

Doch während es keinen Zweifel geben kann, dass die Frau ermordet wurde, scheint es kein plausibles Motiv für das Verbrechen zu geben. Raub scheidet aus, da das Opfer offenbar in extremer Armut gelebt hat. Wie die arme Martha Tabram scheint auch die bedauernswerte Unbekannte das Opfer eines Unmenschen geworden zu sein. In der Tat betonen die Bewohner von Buck’s Row ihre Überzeugung, dass die Ähnlichkeiten der Umstände, unter denen die beiden Opfer ihren Tod fanden – beide im Dunkel der Nacht, beide mit höchst abscheulichen Verletzungen und beide ohne ein erkennbares Motiv – darauf hindeuten, dass der Mörder von Martha Tabram auch der Mörder der armen Unbekannten in Buck’s Row war.

Walter Sickert las weiter. Die Schrift Sparebornes sprach Bände von der falschen Ruhe, zu der sich der Verfasser zu zwingen bemühte. Er versuchte offenbar zurückzukehren zu dem Menschen, der er einst gewesen war, versuchte nüchtern die Ereignisse dieser Tage zu Papier zu bringen. Alles Versuche, die ihm kläglich missglückten …

3. September 1888

Die Umstände von Marys Tod füllen die Presse. Nun kenne ich den Namen der Gasse, in der sie zu Tode kam, ebenso, wie Marys Nachnamen – zumindest, wenn man den Reportern vertrauen kann. Sie bezeichnen ihr Kleid als schwarz, und doch habe ich gesehen, dass es braun war. Überall ist die Rede von einer furchtbaren Tragödie, und ich kann ihnen nur beipflichten. Dass dieses arme



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