Das Vampirgen by Lena Wagner

Das Vampirgen by Lena Wagner

Autor:Lena Wagner
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783943138429
Herausgeber: Verlag 3.0
veröffentlicht: 2011-12-31T23:00:00+00:00


Wenn ich die Folgen geahnt hätte, wäre ich Uhrmacher geworden.

(Albert Einstein)

Ich kam an der Schule an und hatte noch massenhaft Zeit. Es war fast niemand da und so ließ ich mich neben dem Schulgebäude auf einem kleinen und grünen Stück Rasenfläche auf den Boden gleiten. Während mir die Sonne direkt ins Gesicht schien, schloss ich meine Augen und lauschte den Melodien des schönen Frühlingsmorgens, das Singen der Vögel, das leichte Rauschen der Blätter im Wind. Ich zog den frischen Duft in mich hinein, inhalierte alles. So saß ich einige Minuten dort, bis ein Schatten über mich fiel, ich öffnete leicht ein Auge und schloss es gleich wieder. Der Tag war bis hierhin perfekt, und das sollte auch so bleiben, also sagte ich patzig.

»Verschwinden Sie, Sie stehen mir in der Sonne!«

»Nana«, sagte er amüsiert, »nicht so patzig, hat da jemand etwa schlechte Laune?«

»Ganz und gar nicht«, erwiderte ich, »zumindest nicht, bevor Sie aufgetaucht sind, also verschwinden Sie.« Er sah mich komisch an und ich hatte ein merkwürdiges Gefühl dabei, er sah mich nicht wie eine Schülerin an, sondern eher wie eine Art Lustobjekt. Was ich wiederum nicht sehr toll fand. Also betonte ich:

»Schauen Sie mich nicht so an, Mr Gorden, ich habe einen Freund, also versuchen sie es gar nicht.« Er lachte leise und setzte sich neben mich.

»Der? Bitte! Alexis, also ob du wirklich auf den stehen würdest, du bist doch viel zu gut für ihn. Ich weiß, dass du auf mich stehst und ich finde dich auch nicht von schlechten Eltern. Also können wir es doch probieren.« Und was mich am meisten an dieser Aussage störte, es war eine Aussage und keine Frage gewesen. Außerdem meinte ich mit Freund eigentlich auch Rakesh, aber das würde ich ihm nicht erzählen. Also erhob ich erstaunt eine Augenbraue.

»Wie bitte? Wie kommen Sie darauf, dass ich was von Ihnen will? Haben Sie noch alle stramm beisammen?« Ich versuchte, mich zu erheben, doch er umfasste mein Handgelenk und zog mich wieder zurück, plötzlich legten sich seine Lippen auf meine. Sehr besitzergreifend und verlangend. Einen kurzen Moment erwiderte ich es, dann stieß ich ihn angewidert von mir weg und klatschte ihm eine.

»Was fällt ihnen ein?«, fragte ich entsetzt. Er grinste nur blöd.

»Ach komm schon, Alexis, mach mir nicht weis, dass dir das nicht gefallen hat«, und stand mit einem spitzbübischen Lächeln auf.

»Wir sehen uns«, sagte er und war verschwunden. Hey! Das war’s dann wohl mit dem dramatischen Abgang – aber was sollte das gerade? Will der mich verarschen, oder was? Erst in dem Moment bemerkte ich, dass es schon geklingelt hatte und fast niemand mehr hier war, ich spurtete los. Eigentlich wäre es nicht so schlimm, zu spät zu kommen, wäre es nicht Französisch gewesen mit Frau Coer. Ich stürmte in die Klasse.

»Miss Sommers, haben Sie mir was zu sagen?«

»Ähm ich«, bekam ich nur heraus.

»Setzen Sie sich. Sie kriegen einen Eintrag ins Klassenbuch«, sagte sie mit ihrem französischen Akzent, wobei erstaunlich viele »ä«s auftauchten. Ich nickte schuldig und rutschte dann auf meinen Platz. Das hatte mir gerade noch gefehlt.



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