Das Reich der Katzen (German Edition) by Bionda Alisha

Das Reich der Katzen (German Edition) by Bionda Alisha

Autor:Bionda, Alisha [Bionda, Alisha]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Arunya-Verlag
veröffentlicht: 2013-06-13T22:00:00+00:00


Auf dem Weg zu der heiligen Eiche, in der Bambara leben sollte, kamen sie an seltsamen Opfer und Kultstätten vorbei. Der Wald war wirklich voller Magie. Und diese Magie weckte auch wieder das eigenständige Leben des Lapis an Onishas Hals. Gebündelte Energiestrahlen durchzogen ihren Körper. Belebten ihre Seele und ihren Geist. Sie fühlte erstmals seine ungeheure Kraft. Ahnte aber auch, dass er, zu mehr fähig war. Das wiederum warf die bange Frage in ihr auf, ob sie damit umzugehen vermochte.

Die heilige Eiche stand wie ein Kultobjekt einsam und hoheitsvoll auf einer Anhöhe. Um sie herum waren in einem exakten Kreis Runensteine, die leicht bemoost in der Dämmerung glänzten, aufgestellt. So als habe ein Riese mit Bedacht seine Murmeln verstreut. Onisha fühlte sich von diesem Ort besonders angezogen. Sie dachte daran, was Valentin über Bambara erzählt hatte. Dass der Zauberer ein Meister der Sternenkunde und der Kosmogonie, der Lehre von der Entstehung und der Ordnung der Welt und der Natur, war..

Die Katzen huschten zwischen den Runensteinen hindurch. Und da war wieder das telepathische Band zwischen Fleur und Onisha, das sie schon verloren wähnte. Sie fühlten sich beide von einer fremden Macht umgeben. Wussten diese nicht zuzuordnen. Fragten sich, ob sie von den Steinen oder dem Wald oder gar von beiden ausging.

Ben tauchte neben ihr auf. »Irgendwie fühle ich mich nicht wohl in meiner Haut«, gestand er.

Onisha sah ihn aufmunternd an. »Mach dir keine Sorgen, Ben!«

Bambara war ein alter, gebeugter Mann. Onisha war enttäuscht, als sie ihn sah. Er trug ein schmutzig braunes, kuttenartiges Gewand, das bis zum Boden reichte und von einer einfachen Kordel in der Taille zusammengehalten wurde. Der Greis stützte sich schwer auf einen Stock. Sein graues Haar fiel ihm unordentlich in die Stirn und reichte bis weit über die Schultern. Alles an ihm sah alt und ungepflegt aus. Er war ein Bild des Zerfalls.

Der soll uns helfen?, dachte Onisha enttäuscht, dieser Tattergreis, der sich kaum auf seinen Beinen halten kann?

Doch auch Bambara hielt eine Überraschung für sie bereit. Zeigte ihr, dass nichts mehr in ihrer Welt so zu sein schien, wie es den Anschein erweckte. Als er sie nämlich ansprach, war seine Stimme erstaunlich fest und keineswegs zittrig. »Seid gegrüßt. Wohin des Weges?« Seine eisgrauen Augen ruhten zuerst auf Valentin und musterten dann die restliche Katzenschar. Blackbird und seine Gefolgschaft flogen herbei und setzten sich wie stumme Phantome der Nacht auf die Runensteine.

Als niemand auf seine Frage antwortete, öffnete Bambara den Mund. Wohl um sie zu wiederholen. Aber Onisha gab Antwort: »Wir sind auf dem Weg in das Reich der Katzen. Doch vorher habe ich noch eine Verabredung mit Lavina. Sie sagte mir, du wärest in der Lage, mir den Weg in das Tal der Träume zu zeigen.«

»Was um Himmels willen wollt ihr von Lavina?« Bambaras Erschrecken war deutlich auf seinem faltigen Gesicht zu lesen.

»Sie will uns daran hindern ...«

»Der Stein«, unterbrach Bambara Onisha. »Du trägst den Stein der Weisen.« Sein Verhalten Onisha gegenüber veränderte sich schlagartig. Er war mit einem Mal überfreundlich und zugänglich. »Es wird nicht leicht werden«, brummelte er und wiegte nachdenklich sein Haupt.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.