Das Knochenband by MacBride Stuart

Das Knochenband by MacBride Stuart

Autor:MacBride, Stuart
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: GOLDMANN
veröffentlicht: 2014-10-10T04:00:00+00:00


27

Steel starrte ihn mit der ausdruckslosen Miene eines toten Fischs an. »Und?«

Logan ließ sich auf den Stuhl fallen, den Bell geräumt hatte. Er war noch warm. »Was, und?«

»Das weißt du ganz genau.«

Schweigen.

»Okay, ich hab mich also geirrt. Bist du jetzt zufrieden?«

»Kann mein Glück kaum fassen.« Sie schwang die Füße auf den Schreibtisch.

Logan zählte die Punkte an den Fingern ab: »Robbie Whyte ist vorbestraft. Er hatte über Nichole Fyfe eine Verbindung zu dem Film. Er ist übergeschnappt. Er hat schon öfter gestohlene Autos auf dem Joyrider-Friedhof abgestellt. Und er hat seinen eigenen Hund getötet. Was sollte ich denn da denken?«

»Ach, ich weiß nicht … wie wär’s mit: Hat er tatsächlich jemanden ermordet?«

»Ich habe die Uniformierten, die im Krankenhaus postiert sind, gebeten, bei den Krankenschwestern in der Onkologie nachzufragen und sich die Aufnahmen der Überwachungskameras anzuschauen. Vielleicht hat er ja das Sterbebett seiner Mutter lange genug verlassen, um Roy Forman anzünden und das unbekannte Opfer aus Kintore foltern zu können?«

»Ja, und vielleicht kommen aus meinem Arsch Regenbögen und Feenstaub.«

Logan bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Weißt du, dass du von Tag zu Tag Finnie ähnlicher wirst? Die sarkastischen Motivationsreden, das ständige Auf-den-Busch-Klopfen, das Wühlen in den Schreibtischen anderer Leute …«

Steel traten die Augen aus dem Kopf. »Das nimmst du zurück! Ich habe nichts gemeinsam mit diesem froschgesichtigen, gummilippigen Ziegenschänder!«

»Nimm zum Beispiel Rennie. Er gibt sein Bestes, und du … du willst ihn offenbar in die Verzweiflung treiben. Dabei solltest du eigentlich seine Mentorin …«

»Ich bin viel netter als …«

»Er denkt darüber nach, den Dienst zu quittieren. Ist es das, was du willst?«

»Pah …« Ihr runzliges Dekolleté wackelte und vibrierte, als sie an ihrem BH-Bügel herumhantierte. »Ich tu ihm einen Gefallen. Entweder kann er den Druck aushalten, oder er kann es nicht. Besser, er findet es jetzt raus, solange noch jemand anders seine Fehler ausbügeln kann, und nicht später, wenn vielleicht irgendein armes Schwein mit seinem Leben dafür bezahlen muss, dass Rennie seinem Job nicht gewachsen ist.« Noch ein beherzter Griff, dann ließ sie von ihrem BH ab, legte den Kopf in den Nacken und fixierte Logan über ihre Nasenspitze hinweg. »Außerdem, dir hat’s doch auch nicht geschadet, oder?«

»Stimmt«, erwiderte er mit tonloser Stimme. »Du bist eine richtige Heilige.«

»Willst du dir eine Ohrfeige einfangen?« Sie nahm einen langen Zug aus ihrer elektronischen Zigarette und kniff die Augen zusammen. »Und wieso hast du eigentlich noch nichts wegen diesem Skelett auf deinem Dach unternommen?«

»Nicht mein Fall – du hast ihn Ding-Dong gegeben.«

»Das ist keine Entschuldigung! Identifizierst du dich denn gar nicht mit deiner Wohnwagensiedlung? Dein Dach, dein Gerippe, deine Verantwortung.«

»Dann genehmige die Gesichtsrekonstruktion. Bei Roy Forman hat es ja schließlich funktioniert.«

Sie wand sich auf ihrem Stuhl. »Hast du einen blassen Schimmer, wie das ins CID-Budget reinhaut; es …«

»Dann jammer mir auch nicht die Ohren voll, dass wir keine Fortschritte machen. Du willst Ergebnisse sehen? Dann darfst du die Ermittlungen nicht am Geld scheitern lassen.«

Ein finsterer Blick. »Siehst du: Du und der Knabe Rennie, ihr könnt immer nur meckern und jammern, aber ihr seid ja schließlich



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