Das Herz by Tad Williams

Das Herz by Tad Williams

Autor:Tad Williams
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 360893720X
veröffentlicht: 2011-08-31T13:25:47+00:00


Barrick sah das Mädchen durchs Labyrinth kriechen, als wäre er ein Vogel, der hoch über ihr schwebte, fern und unbeteiligt. Er sah sie hoffnungslos umherirren, fand aber seine Stimme nicht, um es ihr zu sagen, und war sich auch gar nicht sicher, ob er sich die Mühe machen sollte. Das schwarzhaarige Mädchen kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er kam nicht auf ihren Namen. Das enttäuschte ihn, wenn er auch nicht wusste, warum.

Sie ist kostbar, erklärte ihm eine Stimme. Kostbarer, als selbst du ahnst. Es war der blinde König, der da sprach, das wusste Barrick, aber er verstand nicht, warum diese namenlose junge Frau ihm irgendetwas bedeuten sollte.

Erste der Letzten, erklärte ihm der König. Letzte der Ersten. Was sollte das heißen? Warum war das Denken so schwer? Lass sie nicht im Stich, sagte der König.

Er versuchte zu fragen, Wie meint Ihr das? Aber es kam nichts über seine Lippen. Er hätte eine stumme Kreatur sein können, ein Vogel, ein Pferd, etwas, das Dinge sah, die weit über seinen Verstand hinausgingen.

Erste der Letzten, sagte die Stimme, diesmal leiser und weiter weg. Letzte der Ersten. Hochzeit der Toten. Hoffnung für die Lebenden ...

Was heißt das? Aber er konnte immer noch nicht sprechen; die Worte waren nur in seinem eigenen Kopf, nur in seinen einsamen Gedanken.

Nein, Barrick Eddon.

Diese Stimme klang anders, näher — und es war eine weibliche Stimme. Konnte es das dunkelhaarige Mädchen sein? Hatte sie ihn jetzt doch bemerkt?

Komm zu uns zurück, Barrick Eddon. Komm zurück. Es ist noch nicht Zeit für diese Reise. Es sind die falschen Straßen. Das Dunkel rann langsam davon wie der Sand einer Sanduhr, und dahinter erschien eine andere, hellere Welt.

»Nein!«, rief Barrick, der jetzt endlich seine Stimme wiederfand. »Sie ist verloren! Verloren ...«

»Sie hat noch eine Chance«, sagte jemand — eine andere weibliche Stimme, dunkler und vertrauter als die erste. »Gib die Hoffnung nicht auf.«

Ein Gesicht blickte auf ihn herab, ein helles Oval mit schwarzen Augen und einem so ruhigen und geduldigen Ausdruck, als wäre es in Marmor gehauen — Saqri, die Königin der Zwielichtler.

»Hoffnung ...?«, fragte er. Ihm war schwindelig, und gleichzeitig tat ihm alles schrecklich weh. Ein Schatten, fiel ihm wieder ein — ein mächtiger Schatten war auf ihn gefallen und hatte ihn ins Dunkel geschleudert. »So dunkel ...!«

»Es ist alles eins«, sagte Saqri. »Was du gesehen hast, was du fürchtest, wogegen du gekämpft hast. Alles ein und dasselbe in tausend mal tausend Verkleidungen. Und dieses Eine ist Vergessen. Denk daran, Barrick Eddon. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du aufhörst zu existieren. Ist das so schlimm?« Saqri hatte ihre Kampfrüstung abgelegt und trug jetzt ein Gewand aus leuchtend weißer Seide. Neben ihr stand eine kleinere Qar-Frau, die mit ihren spitzen Zügen und ihren Tieraugen gleichzeitig weniger menschlich und weniger beängstigend aussah als Saqri. »Das ist Perle des Sonnenuntergangs«, sagte Saqri. »Sie ist Heilerin.«

Urayanu, murmelten die Feuerblumenstimmen. Die von der Stärkenden Berührung.

»Was ist passiert?« Etwas fehlte. Wie war er hierhergekommen?

»Du hast die Steinschluckerin vernichtet, dann bist du gefallen.«

»Dieses Etwas, diese Frau oder .



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