Das Haus Zamis 6 - Axinums Schattenheer (German Edition) by Schwartz Susan & Voehl Uwe & Schuder Ralf

Das Haus Zamis 6 - Axinums Schattenheer (German Edition) by Schwartz Susan & Voehl Uwe & Schuder Ralf

Autor:Schwartz, Susan & Voehl, Uwe & Schuder, Ralf [Schwartz, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror
Herausgeber: Kontor New Media GmbH
veröffentlicht: 2013-01-01T00:00:00+00:00


Als Dämon war Georg Zamis sehr zäh, er konnte viel mehr aushalten als ein Mensch. Deshalb hatte er die Strapazen bis jetzt auch überlebt. Aber allmählich kam er an seine Grenzen. Er hatte keine Gelegenheit gehabt, sich soweit zu regenerieren, dass er auf magische Weise aus dem Brunnenschacht herauskam. Doch je länger sein Aufenthalt hier unten dauerte, desto geringer wurden die Chancen, dass es ihm überhaupt gelang. Es war ein Teufelskreis, in dem er sich befand, und ihm fiel kein Ausweg ein.

Ob Asmodi wusste, dass einer seiner schlimmsten Feinde in der Nähe seines Hauptquartiers war? Würde er Georg dann nicht zu sich holen, um die Zamis' mit ihm als Geisel zu erpressen? Würde es ihm kein Vergnügen bereiten, Georg höchstpersönlich zu foltern und Geheimnisse aus ihm zu holen?

Bisher war niemand vorbeigekommen, um nach ihm zu sehen. Der Vampir hatte ihn, anstatt ihn sofort zu töten, hierher geschleppt, hineingeworfen und den Schacht mit dem Gitter versperrt. Aber warum? Um ihn langsam verrotten zu lassen? Oder gehörte das zu Asmodis Taktik, ihn zu zermürben, bis er soweit war, um sein Leben zu betteln?

Das wird er nie erleben, dachte Georg Zamis grimmig. Dieser Demütigung setze ich mich nicht aus, lieber sterbe ich.

Die Zamis gehörten einer alten, mächtigen und stolzen Sippe an. Kaum einer von ihnen konnte als feige bezeichnet werden; selbst Coco, die als Einzige aus der Art schlug und den Menschen zugetan war, hatte als junges, noch unerfahrenes Mädchen bei einem Sabbat Asmodi die Stirn geboten. Obwohl Georg das Verhalten seiner Schwester nicht gut hieß, respektierte er ihren starken Willen. Coco verfügte über außergewöhnliche Kräfte, die noch nicht vollends ausgereift waren. Doch wenn Michael Zamis, Patriarch der Sippe, einst gehofft hatte, mit Cocos Hilfe Asmodi vom Thron zu stoßen, war er längst eines Besseren belehrt worden. Coco hatte ihre eigenen Pläne, sich bisher allerdings nie offen gegen die Zamis' gestellt. Ganz im Gegenteil – wenn es darauf ankam, war immer Verlass auf sie gewesen. Georg vertraute seiner Schwester, und er war sicher: Wenn sie wüsste, wo er war, wäre sie längst zu seiner Rettung unterwegs.

Erstaunlicherweise war ihm das ein Trost, obwohl ihm das keineswegs aus der augenblicklichen prekären Situation half. Aber Coco glaubte an ihn und seine Stärke, und seltsamerweise wollte er seine Schwester nicht enttäuschen. Vielleicht, um sie auf diese Weise eines Tages doch noch zu bekehren und eine ordentliche Hexe aus ihr zu machen?



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