Das Ende des Regenbogens by Vernor Vinge

Das Ende des Regenbogens by Vernor Vinge

Autor:Vernor Vinge
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


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Alfreds Freiwillige

Günberk Braun und Keiko Mitsuri waren beide leitende Offiziere in ihren jeweiligen Agenturen. Vaz hatte die beiden seit ihrer Collegezeit beobachtet. Er wusste mehr über sie, als sie jemals für möglich halten würden. Das war einer der Vorteile, sehr alt zu sein und sehr viele Verbindungen zu haben. In gewisser Weise hatte er ihnen die Wege ihrer Geheimdienstkarrieren geebnet, obwohl weder die beiden noch ihre Organisationen etwas davon ahnten. Sie waren keine Verräter an der EU oder Japan, aber Alfred verstand sie so gut, dass er sie in die von ihm gewünschte Richtung leiten konnte.

Zumindest hatte er das gedacht und er hoffte es noch immer. Und dennoch waren die erbarmungslosen Bemühungen dieser beiden jungen Freunde, zu helfen, die größte Bedrohung für Alfreds Pläne geworden. So wie heute:

'Ja, ja. Es gibt Risiken', stimmte Vaz zu. 'Das wussten wir von Anfang an. Aber ein ernsthaftes DMMG-Projekt einfach zu ignorieren, wäre noch viel gefährlicher. Wir müssen herausfinden, was in den San-Diego-Laboren vor sich geht. Plan Rabbit kann das hinbekommen.'

Keiko Mitsuri schüttelte den Kopf. 'Alfred, ich habe seit Jahren Verbindungen zum US-Geheimdienst. Das sind nicht meine Agenten, aber sie würden kein verbrecherisches Waffenprojekt tolerieren. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Ich schlage vor, wir reden mit ihnen – sehr inoffiziell – und warten ab, was sie über die San-Diego-Labore herausfinden können.'

Alfred beugte sich vor. 'Würden Sie für sie auch Ihre Nation ins Feuer legen? Denn von nichts anderem reden wir hier. Im schlimmsten Fall forscht man in San Diego nicht nur an DMMG, sondern es geschieht auf Befehl der höchsten Ebenen der US-Regierung. In einem solchen Fall würden die wohlgemeinten Bemühungen Ihrer Freunde nur dazu führen, dass ihre Vorgesetzten von unserem Verdacht Wind bekommen. Die Beweise würden verschwinden. Wenn man eine derart ernste Bedrohung untersucht, muss man es einfach selbst tun. '

In gewisser Weise hatte er dieses Argument bereits bei ihrem Treffen in Barcelona vorgebracht. Die heutige Fortsetzung könnte entscheidend sein.

Keiko lehnte sich zurück und zuckte frustriert mit den Schultern. Sie präsentierte mehr oder minder ihr wahres Aussehen und ihren tatsächlichen Aufenthaltsort, eine dreißigjährige Frau, die irgendwo in Tokio an ihrem Schreibtisch saß. Sie hatte eine Seite von Vaz’ Büro mit ihrer minimalistischen Möblierung und einem Aussichtsfenster versehen, durch das man Tokios Skyline sehen konnte.

Günberk Braun war weniger besitzergreifend. Sein Bild nahm lediglich einen von Alfreds Bürosesseln ein. Kein Zweifel, dass die EU Günberks Meinung zufolge wichtig genug war, um eine zurückhaltende Einstellung an den Tag legen zu können. Vielleicht würde Günberk heute das wahre Problem darstellen, aber noch hörte er zu.

Na gut. Alfred breitete die Hände aus. 'Ich glaube wirklich, dass der Kurs, auf den wir uns in Barcelona geeinigt haben, der gewinnbringendste ist. Können Sie die von uns erzielten Fortschritte ignorieren?' Er winkte in Richtung der biografischen Berichte, die überall auf dem Tisch verstreut lagen. 'Wir haben geistige und praktische Aktivposten vor Ort … jeden Einzelnen davon können wir verleugnen und niemand davon weiß, wer sie manipuliert. Tatsächlich haben sie alle eine völlig falsche Vorstellung von der Bedeutung dieser Operation.



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