Das Auge des Wolfes by Sandy Kien

Das Auge des Wolfes by Sandy Kien

Autor:Sandy Kien [Kien, Sandy]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Paranormal
Herausgeber: Sandy Kien
veröffentlicht: 2013-10-11T22:00:00+00:00


21

Das Heulen der Wölfe war es, was Sam aus ihrem Schlaf riss. Momentan schreckte sie hoch, versuchte sich zu orientieren, da ein übler Traum ihre Sinne durcheinander gebracht hatte. Doch dann fühlte sie Fox Arm über ihrem Körper und ihr wurde schlagartig klar, dass ihr Traum wirklich nur ein Traum gewesen war. Doch das Heulen der Wölfe war echt und derart durchdringend, dass sie nicht einfach ihre Augen schließen und weiterschlafen konnten. Irgendwas sagte ihr, dass sie genauer hinhören musste. Sie werden dir sagen, was sie sehen, hören und fühlen!

Blue kam zu ihr herangekrochen und winselte aufgeregt. Normalerweise reagierte er nicht auf die Stimmen der Wildtiere, doch diesmal schien das Heulen nicht einfach an ihm vorbei zu gleiten. Energisch suchte er nach Sams Hand, leckte darüber und biss in ihr Handgelenk. Ein untrügliches Zeichen, dass etwas anders war, etwas, um das sie sich kümmern musste.

Wieder ertönte das Heulen der Tiere. Es war ausgedehnt und verstummte nur sehr langsam, bis plötzlich jene dunkle Stimme die Nacht durchhallte, die ihr nur allzu bekannt war.

Sam griff nach ihrem Auge. Bildete sie sich das ein oder rief der weiße Wolf nach ihr? Wollte er ihr etwas mitteilen? Seine Augen, jedes von einer anderen Farbe, die mächtige Gestalt. Ihr kamen die Bilder ins Gedächtnis zurück, als er vor ihr gestanden hatte, starr und unbeweglich, sie wie vor einem Angriff fixierte, aber dann für Bilder sorgte, die Kevin schließlich das Leben retteten.

"Was willst du von mir, weißer Wolf", flüsterte sie ganz leise bei sich und stellte sich einmal mehr sein breites Gesicht mit den beiden unterschiedlichen Augen vor. Sie sah ein Flackern, ein Glitzern, irgendein helles Licht, das sie nicht zuordnen konnte. Sie spürte ihn. Spürte die Anwesenheit des Wolfes, hörte sein Herz schlagen und fühlte, dass ihn etwas erregte. Es war, als würde er ihr gegenüberstehen, sie beschwören, sie bitten, aufmerksam zu sein. Konzentriert hörte Sam zu. Sie sah die Dunkelheit nicht mehr und nahm auch den seichten Wind des Waldes nicht mehr wahr. Es war das Rudel, welches sie sah, wie es durch den Wald jagte, über Baumstämme setzte und in hoher Geschwindigkeit steile Hänge hinauf schoss. Ab und an wurde das Tempo langsamer. Mit hoch erhobenen Nasen wurde die Luft geprüft, bevor man seinen wilden Lauf fortsetzte. Plötzlich verhielt das Rudel, schlich sich langsam vorwärts und teilte sich auf. Von der Dunkelheit geschützt, kamen sie unbemerkt nahe an die Gestalten heran, die eiligst ihren Weg durch den Wald suchten. Die Frau trieb ihr Kind zur Höchsteile an, während ein Hund, ein wachsamer Hund, der die Anwesenheit der Wölfe durchaus bemerkte, dicht bei dem Jungen blieb. Die Frau sah sich nervös um. Auch sie hatten das Heulen der Wölfe vernommen, aber es war nicht erschreckend genug, um sie an ihrem Vorhaben zu hindern. Hektisch verschwand sie, flüchtete von dem Ort, der ihr vielleicht etwas Sicherheit geboten hätte. Von dem Lagerplatz, der Höhle, dem Feuer und den Menschen, mit denen sie bisher zusammen gewesen war. Sie ergriff die Flucht und niemand merkte es.

Sam zuckte zusammen und das Hecheln, die Geräusche und das Bild verschwanden aus ihrem Kopf.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.