Darkyn - Viehl, L: Darkyn by Viehl Lynn

Darkyn - Viehl, L: Darkyn by Viehl Lynn

Autor:Viehl, Lynn [Viehl, Lynn]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Roman
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2012-01-29T23:00:00+00:00


11

Jayr stand früh auf und traf sich mit Alexandra Keller am nächsten Nachmittag für ihre Untersuchung in der Krankenstation. Die Ärztin beobachtete kommentarlos, wie Jayr die Läden zuzog und die Tür abschloss.

Jayr drehte sich zu ihr um. »Was soll ich zuerst tun, Mylady?«

»Aufhören, mich ›Mylady‹ zu nennen.« Alexandra lächelte. »Es heißt Alex. So, warum soll ich dich untersuchen? Hast du irgendwelche Beschwerden?«

»Mein Körper ist nicht so, wie er sein sollte.«

Die Ärztin nickte. »Richtig. Wann hast du angefangen, dich wie ein Mann zu fühlen?«

Jayr sah sie verwirrt an. »Ich weiß nicht, was Ihr meint. Ich bin eine Frau. Und ich fühle mich auch so.«

»Ups. Mein Fehler. Tut mir leid.« Alex dachte eine Minute lang nach. »Dann mache ich noch einen Versuch. Du siehst nicht besonders weiblich aus. Du willst wissen, warum und ob ich etwas tun kann … um dich weiblicher aussehen zu lassen?«

»Ja.« Jayr war erleichtert. »Genau.« Ihr Blick wanderte zu Alex’ Arzttasche. »Ich bin noch nie von einer modernen Ärztin untersucht worden.«

»Es ist jetzt viel netter«, versprach Alexandra. »Wir öffnen keine Adern mehr, um schlechtes Blut herausfließen zu lassen, oder bespritzen die Leute mit Kuhpisse. Und auf gar keinen Fall legen wir Umschläge mit Dung irgendwo am Körper an. Aber ich verlange eine Bezahlung.«

Jayr runzelte die Stirn. »Ihr wollt, dass ich Euch bezahle?«

»Ich stelle eine Datenbank mit hämatologischen Profilen der Darkyn zusammen«, erklärte Alexandra. »Meine Gebühr für die Untersuchung sind ein paar Ampullen deines Blutes.«

Das kam Jayr nicht zu viel vor. »Warum legt Ihr diese Datenbank an?«

»Wenn ich genug Proben zusammen habe, kann ich an einer Heilung für uns arbeiten«, sagte die Ärztin. »Mit viel Arbeit und ein bisschen Glück kann ich den Zustand vielleicht rückgängig machen, der die Kyn-Mutation verursacht hat und aufrechterhält.«

»Wirklich.« Die Möglichkeit, wieder ein Mensch zu werden, faszinierte Jayr, obwohl sie bezweifelte, dass die meisten anderen Kyn das genauso sehen würden. »Wenn ich wieder ein Mensch wäre, würde ich dann altern?«

»Das werde ich erst wissen, wenn ich wirklich ein Gegenmittel finde, aber da alle Menschen außer Cher altern, ist das vermutlich ein Fakt.« Alex hielt ein leeres Patientenblatt hoch. »Warum setzt du dich nicht, und ich fange an, dir ein paar furchtbar persönliche Fragen zu stellen?«

Jayr ließ sich zögernd auf den Stuhl nieder, auf den Alex deutete.

»Wir fangen mit deiner Familiengeschichte an«, sagte die Ärztin. »Wo und wann wurdest du geboren?«

»Ich wurde irgendwann im Jahre des Herrn 1297 in Schottland geboren«, antwortete Jayr. »Meine Eltern ließen mich in einer Kirche zurück, als ich noch ein kleines Kind war. Mein Wohltäter schickte mich in ein Kloster nach London.«

»Dein Wohltäter?«

»Ein Gutsherr oder Lord aus der Gegend, nehme ich an. Er bezahlte die Schwestern dafür, dass sie mich aufnahmen und erzogen. Man hat mir seinen Namen nie genannt.« Sie seufzte sehnsüchtig. »Ich habe einmal versucht, es herauszufinden, aber es gibt keine Aufzeichnungen.«

Alex fing an, etwas oben auf das Patientenblatt zu schreiben. »So viel zur Krankheitsgeschichte der Familie.«

»Ich habe das hier.« Jayr zog einen alten goldenen Ring von ihrem Finger und hielt ihn hoch. »Der wurde bei mir gefunden.«

Alexandra drehte ihn und hielt ihn gegen das Licht, um die Inschrift zu sehen.



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