Damon Knights Collection 6 by Damon Knight

Damon Knights Collection 6 by Damon Knight

Autor:Damon Knight [Knight, Damon]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fischer Orbit 12
veröffentlicht: 2013-12-20T05:00:00+00:00


»– eigentlich klar, daß wir hier im Schußbereich der Festungsartillerie liegen. Um von hier wegzukommen, müßten wir um die Halbinsel herum, an den Kanonen der Einfahrt vorbei. Und da wollen Sie, daß ich zwanzig Leute zu einem Ablenkungsmanöver losschicke! Wenn Benesh uns je für an diesem Plan beteiligt hält, werden wir aus dem Wasser gepustet – wenn wir Glück haben!« Kederichi Maccioso donnerte mit seiner mächtigen Faust auf Tatjas Schreibtisch, und ihr Trinkbecher aus Aluminium hüpfte einen Zentimeter in die Luft.

»Ganz ruhig, Ked, bis jetzt sind wir nicht im geringsten verdächtig. Noch ist es ein Staatsgeheimnis, daß die Sammlung eines der Opferstücke sein soll. Es gibt …« Sie brach ab und bedeutete Maccioso, still zu sein. Obwohl draußen die Menge lärmte, konnten sie beide hören, wie etwas am Bürofenster kratzte.

Tatja Grimm stieß das Fenster auf und zog einen zitternden, krächzenden Ancho in das Zimmer. Sie drückte ihn an sich und beruhigte ihn mit leisem, sanftem Zusprechen. Maccioso setzte sich erschrocken nieder und starrte beide schockiert an.

»Der – Dorfox wäre nicht allein zurückgekommen, wenn Hedrigs nicht geschnappt worden wäre«, brachte er stammelnd hervor.

Tatja lächelte. »Ganz recht. Svir hatte ohnehin keine Chance – obwohl er sich länger gehalten hat, als ich dachte.«

»Aber das heißt, daß Benesh Bescheid weiß. Wir müssen eine …« Dann schien ihm zu dämmern, was Grimm gerade gesagt hatte. »Was haben Sie gesagt? Sie wußten also die ganze Zeit, daß er scheitern würde?« Seine Stimme steigerte sich zu erstaunlicher Lautstärke, ließ die Fenster zittern. »Wir werden alle drauf gehen wegen Ihnen, Sie –«

»Halten Sie die Luft an, Ked«, sagte Tatja mit angenehmer Stimme. »Sie verschrecken Ancho. Glauben Sie wirklich, ich würde irgend etwas tun, was mein eigenes Leben gefährdete?« Sie setzte Ancho auf ihren Schreibtisch. »Wie Sie wissen«, sagte sie in gewollt belanglosem Unterhaltungston, »habe ich Dorfoxe studiert. Wenn die nur ein bißchen geschickter oder geistig etwas beweglicher wären, könnten sie die Herrschaft der Welt übernehmen. So wie die Dinge aber liegen, kann ich sie manipulieren. Jetzt, da Hedrigs aus dem Weg ist, denke ich, daß Ancho mich als seine neue Herrin anerkennen wird.« Sie nahm das klickende Gerät ab und stellte es vorsichtig auf den Tisch. »Reichen Sie mir diese Flasche Firnis, bitte.« Sie nahm die Flasche und schraubte eine Spritzdüse auf die Kapsel. Dann steckte sie den Stutzen in das Schlüsselloch des Geräts und sprühte den Firnis in die Schachtel. Trotz seiner Erregung lehnte sich Kederichi Maccioso über den Tisch und beobachtete das geheimnisvolle Ritual. Ancho verzog sich zur anderen Tischecke und fraß schmatzend die Kligblätter, die Tatja sinnvollerweise bereitgestellt hatte.

»Das müßte genügen.« Sie löste die verborgenen Haken und nahm den Deckel der Schachtel ab. »Sie kennen das Bildgerät, das wir für unsere letzten Ausgaben benutzt haben? Ich habe diese Erfindung noch weiter verfeinert.«

Maccioso betrachtete sich die Innereien des Apparats. Dieser sah dem Bildgerät, das Tarulle benutzte, nur entfernt ähnlich. In dieser Anlage wurde das Licht auf eine besondere Zelluloseschicht gelenkt, die mit sehr feinem Algenpuder überzogen war. Wo immer das Licht auf diese Schicht fiel, lud sich die Zellulose auf und stieß den grünlichen Puder von der Oberfläche ab.



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