Colfer, Eoin by ist ein bleibender Schaden Tod

Colfer, Eoin by ist ein bleibender Schaden Tod

Autor:ist ein bleibender Schaden Tod
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-27T19:48:20+00:00


KAPITEL NEUN

Jetzt hab ich also so ein Ding unter dem Hosenbein. Faber hat es als elektronische Fußfessel bezeichnet, angeblich beliebt bei Promis auf Bewährung. Fühlt sich an, als hätte mir jemand einen mutierten Käfer an den Knöchel geschraubt, der nur darauf wartet, mir seine Zähne oder Klauen oder was mutierte Käfer sonst so an Waffen besitzen, in die Wade zu schlagen. Ein cleveres kleines Gerät, keine Frage. Ich bin überrascht, dass es so was außerhalb von Science-Fiction-Romanen überhaupt gibt.

Faber hat mir mit großer Freude erklärt, wie es funktioniert. Dabei kam er wie ein absoluter Technikidiot rüber, der gerade mal weiß, wie ein einziges Gerät funktioniert, nämlich dieses, und deshalb muss er jetzt jedermann mit seinem Know-how zu Tode langweilen.

»Was wir hier also haben, Daniel, ist eine kleine elektronische Versicherungspolice. Ein mit mir befreundeter Richter war so freundlich, sie mir als Honorar für meine Hilfe in einem Fall zu überlassen, in den er … äh, verwickelt war. Beim Verfassungsschutz werden die Fußfesseln längst verwendet, und es gibt eine starke Lobby, die sich dafür einsetzt, sie auch unter bestimmten Auflagen entlassenen Straftätern zu verpassen, gerade in Hinblick auf den hohen Prozentsatz an rückfälligen Wiederholungstätern.«

»Ach ja? Erspar mir den Vortrag, Faber«, sage ich und mache auf cool.

»Okay. Dann gebe ich dir jetzt das Ding. Es ist natürlich manipulationssicher und hat einen Sensor, der Puls und Blutdruck überwacht; außerdem ein GPS, das mit meinem Laptop verbunden ist, so dass wir die ganze Zeit über genau wissen, in welchem Gebäude du dich aufhältst. Wenn du mal schnell aufs Scheißhaus verschwindest, dann zeichnet das Band die Plumpsgeräusche auf. Aber jetzt kommt das, was ich am besten finde. Ich kann dir aus der Ferne kleine Stromstöße versetzen, wenn du nicht tust, was du tun sollst, dort, wo du’s tun sollst. Oder um es in der Türstehersprache auszudrücken: Ich kann dir so viele Volt in den Arsch blasen, dass du dir in die Hose kackst. Im Vergleich zu dem Ding hier wird dir der Taser wie ein Federkitzeln vorkommen.«

Dann gab mir Faber noch eine kleine Kostprobe, nur um zu beweisen, dass er nicht scherzte. Fühlte sich an, als hätte er mein Gehirn in einen Küchenmixer gegeben. Als es endlich vorbei war, zog ich das mit der bereits erwähnten Hosenscheißerei ernsthaft in Erwägung.

Jetzt bin ich also einer von Fabers Jungs. Er hat den Schlüssel zu meinem Herzschlag. Ich brauche eine Minute, um drüber nachzudenken, wie ich ihn reinlegen kann, aber das System ist idiotensicher, und deshalb lasse ich mich hinten im Bus nach New York nieder und versuche ein bisschen Schlaf nachzuholen. Ein langsamer Herzschlag lässt Faber möglicherweise irrtümlich vermuten, ich sei tot.

Ich verschränke die Beine über dem Leinensack zu meinen Füßen. Immerhin sah Fabers Plan vor, dass ich den Bus nehme, und so konnte ich meine Waffen einsammeln und meine Kohle verstauen, nachdem ich sie aus dem Auto geholt hatte.

Es dauert fast den ganzen Tag bis nach Farmington. Erst mit dem Zug von Manhattan nach New Haven, dann weiter mit dem Bus. Vielleicht könnte es schneller gehen, wenn der Fahrer nicht an jeder Straßenecke auf Long Island halten würde.



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