Clone Rebellion 3: Allianz by Steven L. Kent

Clone Rebellion 3: Allianz by Steven L. Kent

Autor:Steven L. Kent
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2015-11-15T00:00:00+00:00


26

Der Kessel war finster und die Ausstiegsluke fest verschlossen, als ich mein Versteck verließ. Niemand war an Bord geblieben, nicht einmal der Pilot. Ich saß auf dem Boden und ließ meine Beine in das Zwischendeck baumeln, zog meine Panzerung aus und entkleidete mich bis auf die Unterwäsche. Ich hatte Wechselkleidung für diese Gelegenheit mitgebracht – einen neutralen Overall, den ich mir von einem Mechaniker auf der Obama ausgeliehen hatte. Mein Kostüm würde vielleicht die Leute auf dem Schlachtschiff täuschen, aber ich brauchte eine Mogat-Uniform. Außerdem brauchte ich ein Behältnis für meinen Helm. Den größten Teil meiner Panzerung ließ ich versteckt im hintersten Winkel des Zwischendecks unter dem Boden zurück.

Ich sah mich ein letztes Mal mit der Nachtsichtlinse meines Helms um, fand die Bedienelemente für die hintere Ausstiegsluke und öffnete den Kessel. Als die dicken Metalltüren langsam auseinanderrollten und den Blick auf eine geschäftige Landebucht freigaben, verstaute ich meinen Helm in der Latrine. Ein Rüstungsteil, das mir geholfen hatte, an Dutzenden Wachen vorbeizuschlüpfen, verdiente etwas Besseres, als in einer Scheißhauskabine der Mogats zu bleiben, aber ich hatte keine Wahl.

Gruppen von Mechanikern standen um den offenen Motorraum eines Transporters in der Nähe herum. Ein paar Truppenangehörige unterhielten die Zuschauer mit ihren Geschichten darüber, wie sie 'diese VO-Schuten' vernichtet hatten, und benutzten ihre Waffen beim Reden als Requisiten.

Nichts von alldem hier wäre ohne Philips zustande gekommen. Wenn ich das hier überlebte, hatte ich die Absicht, ein Gesuch einzureichen, damit er wieder in den Rang eines Corporals erhoben wurde. Ich glaubte, ich könnte Brocius dazu überreden, dem Gesuch stattzugeben, aber ich wusste nicht, wie ich Philips davon abhalten sollte, sich wieder zum Private degradieren zu lassen, es sei denn, ich entließ ihn oder warf ihn in die Arrestzelle.

Bevor ich allerdings etwas für Philips tun konnte, war da noch die Kleinigkeit, diese Reise zu überleben. Ich dachte kurz an Samson, der gefangen genommen und im Philistertempel zur Schau gestellt worden war. Samson bat Gott, ihm die Stärke zu verleihen, diesen Tempel zu zerstören, und beging dabei Selbstmord. Ich hatte allerdings nicht die geringste Absicht, mit diesen ganz besonderen Philistern unterzugehen. Ich würde mich schleunigst aus dem Staub machen, bevor ich die Koordinaten übertrug. Die Vereinigte Obrigkeit war ein äußerst rachsüchtiger Gott.

'Sie da. Was machen Sie da?' Ein Ingenieur, der unten am Transporter vorbeiging, sah mich in dem dunklen Kessel stehen.

'Rückstau der Klärsysteme.' Ich versuchte, eine Lüge aus dem Ärmel zu schütteln, die niemand überprüfen würde. 'Der Pilot bat mich, mir das mal anzusehen.'

'Ohne Scheiß?'

Ich gab vor zu lachen, denn der Mann schien mit seinem Wortspiel sehr zufrieden zu sein.

'Schön wär’s. Da ist ein ganzer Berg davon. Wo sind die tragbaren Kläranlagen?'

Der Mann zog eine Grimasse und zeigte auf eine Reihe Türen.

'Ich weiß, dass die im Lagerraum sind, aber welche Tür?', fragte ich. 'Eigentlich wische ich nur auf und poliere.'

'Dritte Tür. Viel Spaß.'

'Hast du schon mal ’n Scheißhaus sauber gemacht, das in der Schwerelosigkeit übergelaufen ist? Nicht grade meine Vorstellung von Spaß.'

Der Typ lachte grunzend und ging weiter. Wenn er irgendeinen der Soldaten nach der Toilette fragte, dann war ich geliefert, aber ich bezweifelte, dass er es tun würde.



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