Cheysuli 05 - Die Ehre der Prinzen by Jennifer Roberson
Autor:Jennifer Roberson [Roberson, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-02T16:00:00+00:00
*
Der homanische Regent von Solinde sah in seinen Privaträumen aufmerksam Papiere durch. Er las eines sorgfältig, nickte nachdenklich und legte es zur weiteren Betrachtung beiseite. Dann begutachtete er das nächste und legte es auf einen anderen Stapel. Er schaute kurz zu dem jungen Mann, der nahe dem Tisch ungeduldig wartete.
»Ihr ... habt verloren?« Tarron nickte, bevor Hart antworten konnte. »Ja, ich glaube, das habt Ihr gesagt. Nun gut, wir müssen mit der Tatsache leben, daß sich das Dritte Siegel in den Händen der Feinde befindet und wir Solinde nicht länger regieren können.« Er lächelte eisig. »Ich habe dem Mujhar geschrieben.«
Hart fluchte und sah Tarron dann stirnrunzelnd an. »Es gibt noch immer eine Möglichkeit, es zurückzuerlangen.«
»In noch einem weiteren Spiel?« Tarron setzte sich in seinem Sessel zurück. »Meine Befehle von Eurem Vater sind ganz eindeutig, Mylord. Ich soll Euch kein weiteres Geld geben als die Bezüge, die er stellt.«
»Die wie häufig auszahlbar sind?«
Tarron lächelte. »Einmal im Jahr.«
»Einmal im Jahr!« Hart blieb fast der Mund offenstehen. »Wie soll ich ganze zwölf Monate damit zurechtkommen? Ist er verrückt geworden? Seid Ihr verrückt geworden? Wie soll ich leben?«
»Indem Ihr lernt, das Geld nicht bei törichten Glücksspielen einzusetzen.« Tarron nahm ein weiteres Schriftstück auf. »Mylord, wenn Ihr mich entschuldigen wollt, ich habe mich um einiges zu kümmern.«
»Dann gebt sie mir jetzt.«
Kurz darauf blickte der Regent von dem Papier auf. »Mylord?«
»Meine Bezüge. Gebt sie mir jetzt.«
»Das ist, glaube ich, nicht möglich, Mylord. Sie sind noch nicht aus Homana eingetroffen.«
Hart unterdrückte einen weiteren Fluch. »Dann leiht mir das Geld, bis es eintrifft, und zahlt es Euch dann davon zurück.«
»Das werde ich, glaube ich, nicht tun, Mylord.«
»Tarron!«
Der Regent legte das Schriftstück zur Seite. »Ja, Mylord?«
Hart trat sehr nahe an den Tisch heran. »Ich kann es Euch befehlen«, sagte er ruhig. »Ich bin Euer Lehnsherr.«
Tarron lachte unerwartet. »Nein«, sagte er, »das könnt Ihr nicht tun. Weil Ihr nicht mein Lehnsherr seid. Mein Lehnsherr ist Niall von Homana.«
Hart sah ihn verärgert an. »Glaubt Ihr, ich hätte keine Mittel, Regent? Glaubt Ihr, ich brauche Euer Geld? Nein. Nein. Ich habe Gold, gutes Cheysuligold und viele Edelsteine, in Armbändern, Gürtelschnallen, Ringen ... und zahllosem anderen Tand. Glaubt Ihr, Ihr könnt mich vom Spielen abhalten, indem Ihr mir Geld verweigert?«
Tarrons Gesicht zeigte einen strengen, doch auch eigenartig mitfühlenden Ausdruck. »Mylord, es steht Euch frei, Euren Schatullen jedes Euch gehörende Schmuckstück zu entnehmen. Das ändert nichts. Ihr könnt Euch an den Bettelstab bringen – aber auch das wird meine Meinung nicht ändern. Ich habe meine Befehle von dem Mujhar selbst.«
In die Enge getrieben, fragte Hart den Regenten bissig: »Und wenn ich an seiner Stelle König bin?«
Tarron antwortete sehr ruhig. »An dem Tage, an dem das geschieht, Mylord, werde ich aus Euren Diensten austreten.«
Harts Zorn verrauchte sofort und wurde von kaltem Entsetzen ersetzt. Er starrte den Mann in dämmernder Erkenntnis an. »So sehr haßt Ihr mich.«
»Was gibt es zu hassen, Mylord?« fragte Tarron. »Nein. Ich mag Euch nicht, das stimmt, weil Ihr Euer Leben vergeudet. Ich kenne Euren Vater gut. Ich kenne seine Vernunft, seinen Mut, seine Großzügigkeit.
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