Ceres am Abgrund by Manfred H. Rückert

Ceres am Abgrund by Manfred H. Rückert

Autor:Manfred H. Rückert [Rückert, Manfred H.]
Die sprache: deu
Format: epub


Kapitel 19

Sonntag, 5. Mai 3112

Ceres

Von einem Augenblick auf den nächsten wurde die über fünfzigtausend Jahre währende Ruhe des Monolithen gestört. Mehrere hundert Soldaten – Männer und Frauen – traten durch das Portal des Monolithen in Ceres und riegelten die Kaverne und die Umgebung ab. Wichtig war aber nur einer von ihnen, derjenige, der sie hergeführt hatte.

Der Mann war groß, er maß 205 Zentimeter. Seine lang gestreckte, ausgemergelte Gestalt und seine filigranen Gliedmaßen deuteten darauf hin, dass seine Heimat eine Welt geringer Schwerkraft war. Eine markante Hakennase und kräftige dunklen Augenbrauen dominierten ein schmales, scharf geschnittenes Gesicht. Dicht und dunkel waren die Haare, stechend grün die Augen. Dass die Haut des Mannes silbern schimmerte und den Eindruck hervorrief, eingeschrumpft zu sein, war auf den ständigen Kontakt mit sehr großen Mengen an Silbermetall zurückzuführen. Sein Gang und seine ganze Erscheinung wirkten auffallend kontrolliert. Dies verlieh seinem Auftreten eine beunruhigende Komponente.

Die Kleidung des Mannes war dunkel, seine Verhaltensweise ungewöhnlich. Schon nach wenigen Stunden war Telton Kort klar, dass dieser Mann unberechenbar war. In einem Augenblick gebärdete er sich als Verstandesmensch von hoher Intelligenz, um schon im nächsten Atemzug einen Hang zu wilder Brutalität zu offenbaren, wie Kort ihn noch nie erlebt hatte.

»Mein Name ist Malcher, und ihr habt keine andere Wahl, als mit mir zu kooperieren. Eure Alternative heißt Tod.« So hatte er sich gestern bei ihnen vorgestellt. Sie hatten die Schutzanzüge ausziehen müssen, damit sie nicht aus der Kaverne fliehen konnten. Maroo hatte sich in Korts Anzug verkrochen und war deshalb nicht gefunden worden. Malcher hatte sich nur darüber verwundert gezeigt, dass Korts Uniform voller Krümel war.

Und dann hatte er sich jeden Einzelnen persönlich vorgenommen. Kort schauderte jetzt noch, wenn er an dieses Gespräch dachte. Zuerst hatte Malcher ganz normal mit ihm geredet, doch als offenbar geworden war, dass er aber keine Informationen besaß, die dem Ankömmling von Nutzen waren, war er körperlich und psychisch gefoltert worden. Da Kort über einen Hypnoblock verfügte, hatte er wenigstens nicht ausplaudern müssen, dass er im Auftrag der SolAb tätig war.



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