Calaspia 01 - Die Verschwoerung by Guptara Suresh und Jyoti

Calaspia 01 - Die Verschwoerung by Guptara Suresh und Jyoti

Autor:Guptara, Suresh und Jyoti [Jyoti, Guptara Suresh und]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Calaspia
Herausgeber: vampyrella
veröffentlicht: 2014-11-28T16:00:00+00:00


14. KAPITEL

Wieder vereint

Was habt ihr euch bloß dabei gedacht?“, fragte Thybil. „Begreift ihr denn nicht, dass wir schon tiefer im Schlamm stecken, als wir dachten?“

Er war nicht einmal laut geworden, das war das Schlimmste daran. Seine Enttäuschung war nicht auszuhalten. Bryn war schuldig, war ein Betrüger. Obwohl Mittni das meiste abbekam, war Bryn beschämt. Er wich Thybils flehenden, traurigen Blicken aus. Die wenigen Leute, die noch anwesend waren, gaben sich alle Mühe, so zu tun, als sei nichts geschehen, aber sie warfen immer wieder verstohlene Blicke herüber.

Nach dem Ende der COLA-Sitzung waren sie in den Ratssaal gebracht worden, wo man sich mit ihnen befasste. Das Swigny und das bisschen Geld, das sie noch hatten, diente dazu, ihre Bestrafung zu mildern.

Trotzdem war es die peinlichste, schmerzvollste Situation, die Bryn je erlebt hatte. Der Brauer hatte es gewagt, einen kurzen Blick zu Thybil zu werfen, und es sofort bereut. Diesen Anblick würde er so schnell nicht vergessen: den ungläubigen Ausdruck in Thybils blassen Augen und den in Fassungslosigkeit leicht geöffneten Mund. Anstatt öffentlich zu verkünden, was sie getan hatten, hatte der Kommandant der Wache Thybil ins Ohr geflüstert und die Versammlung rätseln lassen. Sie hatten mit ihm abgemacht, dass er schweigen würde, falls jemand fragen sollte, solange es nicht der Imperator persönlich war, dem er erklären würde, dass sie sich verlaufen hatten. Die verbliebenen Landesältesten tuschelten miteinander über den außergewöhnlichen Vorfall. In Anbetracht der Lage waren die beiden Barue noch glimpflich davongekommen. Bryn schwor sich, nie wieder eine solche Dummheit zu begehen. Seine Handflächen waren schweißnass. Er wischte sie an der Hose ab.

Bryn holte tief Luft und schaute zu einer Schnitzerei über dem Thron des Imperators hinauf. Das dunkle Holz war kompliziert geformt und so glatt wie Marmor. Flüchtig begriff er, dass es sich um das Symbol des Imperiums handelte: die Krone mit den sechs Flammenzungen darin.

Er schloss die Augen und verpasste sich im Geiste eine Ohrfeige für das, was er getan hatte. Es war natürlich sein Fehler, dass Mittni ebenfalls in Schwierigkeiten steckte. Weil Eridanus und Galar gekommen waren, um sich zu verabschieden, hatte er gewusst, dass der Rat gerade tagte. Und das machte es umso schlimmer. Nachdem zwei der weithin geachtetsten Persönlichkeiten Calaspias ihm Lebewohl gesagt hatte, hatte er sie hintergangen.

Thybil hatte Bryn bisher noch nie ernsthaft gescholten - nur nach einem besonders gewagten Streich einmal ausgeschimpft -, und es war keine Erfahrung, die er gerne noch einmal wiederholt hätte. Glücklicherweise leerte sich der Saal schnell; die Offiziellen schlenderten in Gespräche vertieft zum Ausgang. Onkel Thybil bereitete ihm ein so schlechtes Gefühl, dass es schon körperlich weh tat, und das alles mit dieser leisen, eindringlichen Stimme. Er ließ sich darüber aus, wie sie dazu beitrugen, dass die Barue nur noch weniger beliebt waren und dass es ihre Anhörung schlecht beeinflussen würde. Sie hatten ganz Quivelda im Stich gelassen. Sie waren nach Armaah gekommen, um Hilfslieferungen zu beantragen, und hatten sich stattdessen dabei erwischen lassen, wie sie den Rat ausspionierten.

Muss er es denn unbedingt >ausspionieren< nennen, dachte Bryn, aber dann sah er Eridanus und Galar zu ihnen herüberkommen, was die Sache nur noch schlimmer machte.



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