Burke 2 - Strega by Andrew Vachss

Burke 2 - Strega by Andrew Vachss

Autor:Andrew Vachss [Vachss, Andrew]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-01-16T23:00:00+00:00


»Spielt keine Rolle«, versicherte ich ihm.

»Ich sag dir was. Lad Terry zu seiner Pizza ein, klar? Bring ihn zu den großen Schiffen zurück – kennst du den West Side Highway, bei der Fünfundvierzigsten? Wo die Marineschiffe sind, auf denen man rumlaufen kann?«

Ich nickte, begierig, ihm zu gefallen.

»Ich hab ’ne rote Corvette. Eine neue. Fahr runter zum Pier, sagen wir gegen Mitternacht. Achte auf mein Auto. Du bringst Terry zurück – und ich hab ein paar Bilder für dich.«

»Wieviel?« fragte ich.

»Wieviel möchtest du, mein Freund? Sie sin teuer, wie gesagt.«

»Wieviel könnte ich für ... sagen wir, tausend Dollar kaufen?«

Einen Sekundenbruchteil lang flimmerten die Augen des jungen Mannes. Nur ein Obertrottel würde verhandeln wie ich. »Willste Actionfotos oder bloß Posen?«

»Action«, flüsterte ich, die Augen tief gesenkt.

»Macht vier für ’nen Tausender«, sagte er.

»Vier verschiedene Knaben?«

»Vier verschiedene. Actionbilder. Farbe.«

»Ich muß nach Hause und das Geld holen«, sagte ich.

»Nimm Terry mit«, sagte der junge Mann. »Nachdem du ihm ’ne Pizza gekauft hast.«

Ich nickte bloß, der Adamsapfel hüpfte in meinem Hals, als würde ich alles runterschlucken. Der Louis legte dem Rotschopf die Hand in den Nacken. Das kleine Kindergesicht verzog sich vor Schmerz, doch er sagte nichts. »Sei jetzt ein guter Junge«, sagte der Louis mit eiseskalter Stimme. Der Bengel nickte. Der junge Mann öffnete die Tür des Lincoln, schob den Jungen rein. Er hielt die Hand für die hundert Dollar auf.

Ich reichte sie ihm. Mit mutig klingender Stimme sagte ich: »Woher weiß ich, daß Sie da sein werden?«

»Du hast meine Ware«, sagte der Louis, steckte die hundert ein und ging im gleichen Moment weg.

Ich reihte mich in den Verkehr ein, während ich dem Jungen neben mir einen raschen Blick schenkte. Er kauerte an der Beifahrertür, Kopf gesenkt. Auf der Digitaluhr am Armaturenbrett stand sieben Uhr sechsundfünfzig – noch etwa vier Stunden, bis ich den Mann mit den Bildern treffen mußte.

Ich drückte den Knopf für die Zentralverriegelung – der Junge hüpfte hoch, als er sie einrasten hörte. Er blickte mich an und flocht seine Hände im Schoß ineinander. »Wollen Sie mir wehtun?« fragte er mit ruhiger Stimme. Er suchte mich nicht davon abzubringen, fragte bloß, was mit ihm passieren würde.

»Ich will dir nicht wehtun, Kleiner«, beschied ich ihn mit meiner richtigen Stimme.

Sein Kopf schoß hoch. »Sind Sie ein Cop?«

»Nein, ich bin kein Cop. Ich bin ein Mann, der seine Arbeit macht. Und ich möchte, daß du mir dabei hilfst.«

»Ihnen helfen?«

»Yeah, Terry. Mir helfen. Das is alles.«

Der Junge forschte in meinem Gesicht, suchte die Wahrheit – wahrscheinlich würde er sie nicht erkennen, wenn er sie sah. »Was muß ich machen?«

»Ich suche jemanden. Hier draußen. Ich will die Straßen abfahren und suchen. Ich möchte, daß du auch mitsuchst, okay?«

»Wirklich?«

»Wirklich.«

»Wen suchen Sie denn?«

»Kennst du den kleinen schwarzen Typ ohne Beine – den auf dem Skateboard ... schiebt sich mit den Händen an?«

Seine Gesicht erhellte sich. »Yeah! Yeah, ich kenn ihn. Ich hab mal mit ihm geredet. Er hat mich gefragt, ob ich weglaufen möchte.«

»Was hast du ihm gesagt?« fragte ich.

»Ich hab mit ihm geredet, als Rod vorbei gekommen is.«

»Ist Rod der Typ, mit dem ich geredet habe?«

»Ja, das isser.



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