Brueckmann, Kathrin by Das Feuer der Zeit

Brueckmann, Kathrin by Das Feuer der Zeit

Autor:Das Feuer der Zeit
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Hoch lodern die Flammen. Ich sehe die Keule des Wildschweins, die sich darüber dreht. Er sitzt abseits und bespricht sich mit dem Dunkelhaarigen, den ich schon früher als Häuptling oder Stammesführer identifiziert zu haben meine. Ungeduldig bohrt sich mein Blick in die Flammen, will ihn herbeirufen.

Am nächsten Morgen erwachte ich steif. Der Schlafsack war feucht von Tau, und neben mir lag die Plastikdose mit meinem Essen – ich war noch immer in meiner Zeit. Verzweifelt stöhnte ich auf. Wieso war es missglückt? Dieses Mal hatte er mich nicht in den Flammen erkannt. Warum? Meine Erinnerung war etwas vage. Hatte ich ihn erneut im Feuer gesehen? Oder war ich eingeschlafen, bevor der Kanal in die Zeit sich öffnen konnte, hatte wieder geträumt? Hätte ich mich wie damals betrinken müssen? Ich musste es einfach schaffen, wach zu bleiben! Heute Abend würde ich mich nicht hinlegen, nahm ich mir vor, sondern wie vor wenigen Wochen auf den Stämmen sitzen und trinken. Es schien mir die einzige Möglichkeit, ihn zu erreichen.

Ich radelte nach Hause und setzte mich an den Rechner. Bei meinen Recherchen hatte ich bislang nur sehr allgemeine Antworten erhalten, vielleicht sollte ich spezieller suchen, um das zu erfahren, was ich so dringlich wissen wollte? Nachdenklich gab ich die Worte ›Feuer‹, ›Zeitreise‹ und ›Tunnel in die Vergangenheit‹ ein. Diesmal bekam ich nur wenige Suchergebnisse. Bereits der zweite Link war der Treffer, nach dem ich so lange gesucht hatte. Ich las in einem Esoterik-Forum von einer Frau, die sich Gewitterhex nannte, der beim Blick in die Flammen eines Osterfeuers Ähnliches wie mir passiert war.

»Hat das einer von euch schon mal erlebt?«, wollte sie wissen.

Etliche Forumsmitglieder hatten daraufhin Belanglosigkeiten geschrieben, die mir genauso wenig weiterhalfen wie offensichtlich ihr.

Es war ihr letzter Eintrag, der mich wie elektrisiert auf den Bildschirm starren ließ: »Ich glaube, ich habe die Lösung gefunden. Es gibt eine Möglichkeit, die Zeitbarriere zu überwinden. Morgen werde ich es ausprobieren, auch wenn ich mich fürchte. Drückt mir die Daumen.«



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