Bretonisches Gold by Jean-Luc Bannalec

Bretonisches Gold by Jean-Luc Bannalec

Autor:Jean-Luc Bannalec [Bannalec, Jean-Luc]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783462307764
Herausgeber: eBook by Kiepenheuer&Witsch
veröffentlicht: 2014-05-14T22:00:00+00:00


»Entschuldigung. Ich war beim Bürgermeister. Wir haben viele Dinge zu besprechen.«

Madame Bourgiots Satz klang nicht wie eine Entschuldigung. Ingesamt hatte sie, wie sie ihnen nun selbstbewusst und herausfordend entgegenkam, nicht mehr viel mit der Madame Bourgiot gemein, die sie in ihrem ersten Gepräch erlebt hatten. Commissaire Rose und Dupin standen immer noch beim »Blutigen Salz«.

»Wir wünschen, dass trotz der – Vorkommnisse erst einmal alles seinen gewohnten Gang geht im Weißen Land. Die Geschäfte, der Tourismus. Und«, sie bemühte sich, dies schnell hinzuzufügen, »natürlich, das Wichtigste, die Ernten der Paludiers. Das Salz darf in keiner Weise mit den – Vorkommnissen in Verbindung gebracht werden.«

Es war nicht klar, was Madame Bourgiot damit sagen wollte. Dass die Polizei bitte sämtliche Ermittlungen einstellen möge, damit es keine Beeinträchtigungen gebe? Die Leiterin des Centre machte keine Anstalten, sie in den kleinen Besprechungsraum zu bitten, in dem sie am Nachmittag gesessen hatten. Das Centre war jetzt leer, auch die Mitarbeiterin, die eben noch da gewesen war, war offenbar mittlerweile gegangen.

»Es gibt ja auch noch immer keine stichhaltigen Beweise, dass dies alles wirklich spezifisch mit dem Salz und dem Weißen Land zu tun hat.«

»Ach, meinen Sie?«

Roses Erwiderung war scharf und eine Zehntelsekunde schneller gewesen als die von Dupin:

»Womit haben sie denn zu tun – die ›Vorkommnisse‹, Madame Bourgiot?«

»Ich nahm an, das herauszufinden sei exakt Ihre Aufgabe, Monsieur le Commissaire. Meine ist es, das Weiße Land voranzubringen. Sicherzustellen, dass es keine Beeinträchtigungen gibt. Dass …«

»Sie haben am Montagnachmittag dieser Woche mit Lilou Breval gesprochen. Drei Minuten. Sind Sie sich darüber im Klaren, dass Sie sich der Behinderung von Ermittlungen in einem Mordfall schuldig gemacht haben, indem Sie uns nichts davon erzählt haben? Und dass Sie schon deswegen zu den Hauptverdächtigen zählen?«

Roses Sätze klangen umso bedrohlicher durch die Kälte und Sachlichkeit, mit der sie sprach.

Madame Bourgiot schien, ihrem Gesichtsausdruck nach, nicht unbeeindruckt – doch sie hatte sich schnell wieder gefangen.

»Wenn es etwas Relevantes gegeben hätte in diesem Telefonat, hätte ich Ihnen selbstverständlich davon berichtet«, versuchte sie abzuwiegeln.

»Worum genau ging es in dem Gespräch«, fragte Dupin unwirsch, »was wollte Lilou Breval von Ihnen?«

Er hatte keine Lust auf Phrasen und diese leidigen verbalen Schlagabtausche.

»Sie hat mich nach der Verwendung von Fässern bei der Salzgewinnung hier in der Guérande gefragt. Wir haben ja heute Nachmittag eingehend mit Madame Laurent über die blauen Fässer gesprochen. Ich habe Lilou Breval gesagt, was ich auch Ihnen gesagt habe: dass ich nichts von blauen Fässern weiß, außer dass sie von der Kooperative für …«

»Was wollte sie noch von Ihnen?«

»Nur das. Das mit den blauen Fässern. Es war kein langes Telefonat, wie Sie ja wissen. – Mir war nicht klar, dass es für Sie einen Fortschritt in Ihren Ermittlungen bedeuten würde, zu wissen, dass sie sich für blaue Fässer interessiert hat – wo Sie uns ja genau das gesagt haben.«

Ein guter Konter. Sie setzte nach.

»Sie fragte, ob man mit chemischen Zusätzen die Gewinnung des Salzes beschleunigen kann. Eine kuriose Frage. Sie hat mir selbst nicht genauer sagen können, worauf sie hinauswollte.«

Lilou Breval hatte – aber auch das



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