Bodensee - Piraten auf der Spur by Thomas Brezina

Bodensee - Piraten auf der Spur by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder
veröffentlicht: 2014-01-25T05:00:00+00:00


Die Hütte im Schilf

„Jetzt entwischt er uns nicht mehr“, stieß Berta hervor und folgte dem langen, grünen Kombi mit einigem Abstand. Der Fahrer nahm die nächste Abfahrt.

Gespannt und überaus aufgeregt beobachtete die Knickerbocker-Bande den Wagen. Wohin ging die Fahrt?

Die Antwort auf diese Frage erhielten die vier Junior-Detektive schon bald. Das grüne Auto fuhr ein Stück auf der Landstraße, kurvte durch einige Dörfer und bog schließlich von der asphaltierten Straße auf einen geschotterten Feldweg ab. Gleich darauf war es zwischen mannshohen Maisstauden verschwunden. Berta hielt bei der Abzweigung an und wartete einen Moment.

„Fahr weiter, sonst verlieren wir ihn wieder aus den Augen“, rief Poppi aufgeregt.

Doch ihre Tante schüttelte den Kopf. „Er würde sicher sofort auf uns aufmerksam werden, und das wollen wir doch nicht. Dieser Feldweg hat bestimmt nicht viele Seitenwege. Wir finden den Wagen problemlos wieder.“

Drei Minuten ließ Tante Berta verstreichen, bis sie schließlich weiterfuhr. Der Weg schlängelte sich durch das Maisfeld und eine Wiese, auf der kniehoch das Gras stand. Er endete bei einem kleinen Parkplatz, auf dem der grüne Kombi abgestellt war. Dahinter erstreckte sich der breite Schilfgürtel des Bodensees. Vom Fahrer des Autos war nichts zu sehen.

„Tante Berta, wir steigen hier aus und schauen, wohin der Kerl gelaufen ist. Du mußt aber wieder zurückfahren, falls der Mann zu seinem Wagen kommt. Er darf nicht ahnen, daß wir ihm gefolgt sind“, sagte Lilo. Berta war das gar nicht recht. Sie wollte die Knickerbocker-Bande nicht allein lassen.

„Du mußt dir keine Sorgen machen“, beruhigte sie Poppi. „Erstens sind wir zu viert, und zweitens haben wir Orlof mit.“

Seufzend ließ sich die Tante überzeugen. Gleich nachdem die vier Junior-Detektive und der Hund ausgestiegen waren, machte sie kehrt und fuhr davon. Sie hatte mit den Knickerbockern vereinbart, in einer halben Stunde zurückzukommen.

Bevor sie losmarschierten, lauschten die vier erst einmal, ob verräterische Geräusche zu hören waren. Außer dem Schnattern von Enten und dem Rauschen der Schilfhalme tat sich aber nichts.

Nun tappten die Kinder am Ufer des Sees entlang und suchten den Boden nach Fußspuren ab. Das Gras war an mehreren Stellen niedergetreten, so daß die Knickerbocker keine echte Fährte finden konnten.

„Seht euch das an!“ rief Dominik plötzlich. Die drei anderen und Orlof stürzten zu ihm. Der Junge deutete auf einige geknickte Schilfhalme. Er griff zu und schob sie mit den Händen auseinander. Dahinter wurde ein schmaler Holzsteg sichtbar.

„Schlauer Trick“, stellte Lilo fest. „Der Steg reicht nicht bis zum Ufer und ist daher auch nicht sofort sichtbar!“

„Doch meinem Scharfblick ist er nicht entgangen!“ verkündete Dominik stolz. Dafür erntete er von Axel einen anerkennenden Schlag auf den Rücken, daß er husten mußte.

„Wollt ihr wirklich nachschauen, wohin der Steg führt?“ fragte Poppi. Ihre Stimme klang sehr unsicher und ängstlich.

„Klar!“ sagte Lilo fest entschlossen. Auch sie hatte ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch, aber sie nahm es nicht allzu ernst. Axel war nicht sicher, ob sie das Richtige taten. „Was ist, wenn uns der Mann ohne Augenbraue auf dem Steg entgegenkommt? Was sollen wir dann machen?“

Lilo zuckte mit den Schultern. „Entweder ins Wasser springen oder davonrennen!“ schlug sie vor.



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