Blutiger Januar by Parks Alan

Blutiger Januar by Parks Alan

Autor:Parks, Alan [Parks, Alan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2017-06-10T22:00:00+00:00


Dreiundzwanzig

»Verdammte Scheiße.«

Stevie Cooper stupste ihn. Er musste eingeschlafen sein.

»Nimm was davon und reiß dich zusammen.«

McCoy schüttelte sich wach, nahm den zusammengerollten Schein, steckte ihn in das kleine Tütchen und schniefte. Merkte, wie das Speed sofort reinknallte, plötzlich war er gar nicht mehr so müde. Ein Schluck Bier gegen den metallischen Geschmack im Rachen. Nachdem er das Grove verlassen hatte, war er losgefahren, um Cooper zu suchen, und ein paar Pubs später waren sie hier gelandet. Es war einer von Billy Chans Abenden, sie waren so ziemlich die einzigen beiden Weißen hier.

Einmal im Monat übernahm Billy einen Laden, organisierte ein illegales Casino, in dem alle Wetten angenommen wurden. Die Kunden kamen aus Manchester, Liverpool und von überallher, wo es eine Chinatown gab. Heute fand es in einem Restaurant in der Gordon Street statt. Auf dem Schild an der Tür stand: »Wegen Umbauarbeiten vorübergehend geschlossen«. McCoy war bis jetzt nur einmal bei einem von Billys Abenden gewesen, in einer alten Bäckerei in Townhead, nach ein paar Stunden hatten alle Mehlstaub an den Klamotten gehabt. Heute war mehr los, mindestens fünfzig oder sechzig Chinesen saßen an Tischen, zockten, als ginge es um ihr Leben. So wie McCoy Billy Chan kannte, war das auch so.

Man hatte sie ganz nach hinten geführt. Zu sechst saßen sie an einem Tisch mit Getränken, Zigarren und Pokerchips-Türmchen. Cooper und damit auch er waren hier als Gäste von Ronnie Naismith. Seit Jahren führte er Clubs in der Stadt, eigentlich seit der Zeit der Showbands und Varietétänzer. Und nicht nur das, aber in der Regel blieb er mit seinen Geschäften auf der Südseite des Flusses, sodass er McCoy nicht häufig in die Quere kam.

Jetzt waren Cooper und er ins Gespräch vertieft, Imperien wurden aufgebaut. Als das Speed wirkte, redeten beide immer heftiger aufeinander ein. Soweit McCoy wusste, zahlte Naismith Cooper einen monatlichen Betrag, damit er seine Clubs öffnen durfte und es dort keine Probleme gab, Cooper stellte ihm dafür Türsteher zur Verfügung und brachte über sie auch seine Pillen und sein Speed unter die Leute. Funktionierte für beide. Ein Mädchen mit silberglänzendem, tief ausgeschnittenem Top, deren Namen McCoy vergessen hatte, saß neben ihm, hielt seine Hand. Er erinnerte sich vage, dass sie mit ihm ins Hinterzimmer gegangen war, Naismith hatte ihr zugerufen, sie solle dafür sorgen, dass er zufrieden sei. Sie hatte ihm einen blasen wollen, aber das hatte nicht funktioniert. Das Kodein, der Alkohol und die Schmerzen ließen sich nicht so leicht beiseiteschieben, er war dem nicht gewachsen gewesen. Hatte sich ihr entzogen, den Hosenstall wieder zugemacht.

Sie hatte erschrocken zu ihm aufgesehen, ihr BH und ihr Oberteil lagen auf dem Boden. »Aber du sagst doch Ronnie, dass es okay war? Bitte.«

Er nickte. »Wir hatten viel Spaß.«

Hartnäckig war sie auf jeden Fall. Jetzt hatte sie eine Hand in seine Hosentasche geschoben, spielte durch den Stoff mit seinem Schwanz. Und dieses Mal schien es zu funktionieren. Er drehte sich um, wollte sie küssen, doch Cooper stupste ihn erneut an.

»Was ist übrigens mit diesem Wattie los, diesem Arschloch von deiner Wache?«

McCoy drehte sich um, das Mädchen machte weiter mit der Hand in seiner Tasche.



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