Blind Date: Roman (German Edition) by Joy Fielding

Blind Date: Roman (German Edition) by Joy Fielding

Autor:Joy Fielding [Fielding, Joy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2019-07-21T22:00:00+00:00


KAPITEL 29

Das Haus im Peach Drive war typisch für die Häuser in dem wohlhabenden Vorort Newport – zwei Stockwerke mit weißer Holzschindelfassade, gut erhalten. Es stand ein wenig zurückgesetzt von der Straße auf einem weitläufigen, gepflegten Rasen, der von großen grünen Bäumen und blühenden Sträuchern gesäumt war. Heather hatte keine Ahnung, was für Bäume und Büsche, und es war ihr auch egal. Natur war nie ihr Ding gewesen. Rosa Blumen, rote Blumen – welchen Unterscheid machte das? Was sie weit mehr interessierte, war das gut sichtbare ZU-VERKAUFEN-Schild am Straßenrand. Und der Name des Maklers, der groß darunterstand: Matthew Dixon.

Sie bog in die Einfahrt, schaltete in die Parkstellung, ließ den Motor jedoch laufen. Heute war es noch heißer als gestern, selbst um sechs Uhr abends. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen. Aber sie durfte nicht riskieren, dass die verbleibende Luftfeuchtigkeit seltsame Dinge mit ihrem frisch frisierten Haar machte, und musste deshalb in Reichweite der Klimaanlage ihres Wagens bleiben. Sie überprüfte ihr Bild im Rückspiegel und stellte dankbar fest, dass das Clerasil gewirkt hatte. Der erblühende Pickel vom Abend zuvor war kaum noch mehr als eine unangenehme Erinnerung, obwohl man immer noch seine vagen Umrisse erkennen konnte, wenn man genau hinsah.

Heather bezweifelte, dass Matt so genau hinsehen würde. Für alle Fälle knöpfte sie zwei weitere Knöpfe ihrer weißen Bluse auf und rückte ihre Brüste zurecht, sodass sie aus dem weißen Push-up-Spitzen-BH quollen.

Einen Slip hatte sie gar nicht erst angezogen.

Er müsste jede Minute hier sein, dachte sie mit einem Blick auf die Uhr. Und wie überrascht er sein würde. Sie lachte, zufrieden über ihre eigene Cleverness.

Sie hatte den Großteil des Vormittags am Computer verbracht, nach zum Verkauf stehenden Häusern am Stadtrand gesucht und sich auf Matts Angebote konzentriert. »Was für ein fleißiges Bienchen du bist«, hatte Kendall von der anderen Seite des Ganges bemerkt, die irrtümlich angenommen hatte, dass Heather tatsächlich ihre Arbeit machte.

Das Haus im Peach Drive hatte sie wegen seiner Nähe zur Stadt ausgewählt. Die Immobilie sollte schon außerhalb der City von Boston liegen, damit sie nicht zufällig einem Bekannten in die Arme lief, aber es hatte auch keinen Sinn, zu weit hinauszufahren. Und sie hatte die Randgemeinden immer gehasst. Sie bekam Nasenbluten, wenn sie sich zu weit vom Beacon Hill entfernte, wie sie häufig scherzte.

Dann hatte sie unter falschem Namen in Matts Büro angerufen und seiner Assistentin erklärt, sie wolle das Haus im Peach Drive möglichst bald besichtigen. »Mr Dixon sagt, er kann heute Abend um sechs dort sein«, meldete sich die Assistentin zurück, nachdem sie mit Matt gesprochen hatte, der auf einem anderen Besichtigungstermin war. »Wäre das machbar für Sie?«

Ja, das wäre es, dachte Heather jetzt, und ein träges Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Sie warf erneut einen kurzen Blick in den Rückspiegel, und ihre Augen zwinkerten verschmitzt zurück. Um Punkt sechs Uhr hielt ein Wagen auf der Straße vor dem Haus. Heather beobachtete, wie Matt ausstieg, die Jacke seines beigefarbenen Leinenanzugs zurechtrückte, sein Haar glattstrich und selbstbewusst die Auffahrt hinunterging. Jeder seiner anmaßenden Schritte signalisierte die Herrschaft über seine Domäne.



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