Blade Runner by Philip K. Dick

Blade Runner by Philip K. Dick

Autor:Philip K. Dick
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag


11

Garland sagte: »Das denke ich auch.« Er zeigte mit dem Finger auf den Blade Runner Phil Resch. »Aber ich warne Sie: das Testergebnis wird Ihnen nicht gefallen.«

»Kennen Sie es denn schon?« fragte Resch, sichtlich überrascht. Diese Eröffnung schien ihn unangenehm zu berühren.

»Fast aufs Haar genau«, sagte Inspektor Garland.

»Okay.« Resch nickte. »Ich gehe nach oben und hole meinen Boneli-Apparat. In drei oder vier Minuten bin ich wieder hier.«

Er ging zur Tür und verschwand auf dem Flur. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß.

Garland suchte in der obersten Schublade rechts herum, bis er ein Laserrohr fand. Er zog es heraus und richtete es auf Rick.

»Das hilft Ihnen auch nichts mehr«, sagte Rick. »Resch wird meine Leiche untersuchen lassen, genau wie Polokov im Labor untersucht wurde. Und er wird darauf bestehen, daß an ihm selbst und an Ihnen ein – wie nannten Sie es? – Boneli-Bogenreflex-Test vorgenommen wird.«

Das Laserrohr blieb auf Rick gerichtet. Nach einer Weile sagte Inspektor Garland: »Es war rundherum ein schwarzer Tag. Besonders als ich sah, wie Wachtmeister Crams Sie hereinbrachte.« Er senkte die Waffe ein Stückchen. Eine ganze Weile saß er so da, dann zuckte er die Achseln, legte sie wieder in die Schublade, schloß ab und schob den Schlüssel in seine Tasche.

»Wie werden unsere drei Testergebnisse aussehen?« fragte Rick.

»Dieser verdammte Idiot von Resch!« fluchte Garland. »Weiß er tatsächlich nichts?«

»Er weiß nichts, er ahnt nichts, er hat nicht die leiseste Idee! Sonst könnte er den Beruf eines Blade Runners kaum ausüben – einen so menschlichen Beruf, der kaum etwas für einen Androiden ist.« Garland deutete auf Ricks Aktenmappe. »Da, die übrigen Informationsbogen über die Personen, die Sie testen und erledigen sollen – ich kenne sie alle.« Er hielt inne, dann fuhr er fort: »Wir sind alle zusammen mit demselben Schiff vom Mars hergekommen. Resch allerdings nicht – er blieb zurück und bekam ein synthetisches Erinnerungssystem.« Er schwieg wieder.

Besser gesagt: Es schwieg wieder, das Ding, der Roboter.

»Und was wird er tun, wenn er es erfährt?« fragte Rick.

»Da hab ich nicht die geringste Ahnung«, murmelte Garland geistesabwesend. »Vielleicht tötet er mich, oder sich, vielleicht auch Sie. Wie ich gehört habe, kommt dergleichen in Fällen vor, wo ein synthetisches Erinnerungssystem eingebaut wurde, wenn ein Androide menschlich denkt.«

»In diesem Falle gehen Sie also immer ein Risiko ein.«

»Es ist ohnehin gefährlich, auszubrechen und zur Erde zu kommen, wo wir nicht einmal als Tiere betrachtet werden«, antwortete Garland. »Hier gilt doch jeder Wurm, jede Blattlaus mehr als wir alle zusammen.« Gereizt zupfte er an seiner Unterlippe. »Sie wären besser dran, wenn Phil Resch den Boneli-Test bestünde, wenn es nur um mich ginge. Auf diese Weise wären die Ergebnisse leichter vorauszusehen. Für Resch wäre ich dann nichts weiter als einer von diesen Andys, die schnellstmöglich erledigt werden müssen. Ihre Lage ist also auch nicht beneidenswert, Deckard. Im Gegenteil: Sie sind fast ebenso mies dran wie ich. Wissen Sie, wo ich mich verkalkuliert habe? Ich wußte nichts von Polokov. Er muß schon früher zur Erde gekommen sein – ja, anders ist das nicht denkbar. Mit einer ganz anderen Gruppe, die mit unserer keinerlei Kontakt hatte.



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