Bibi Blocksberg - 07 - Die neue Schule by Theo Schwartz

Bibi Blocksberg - 07 - Die neue Schule by Theo Schwartz

Autor:Theo Schwartz
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Karla und der Bürgermeister

Karla Kolumna hielt ein druckfrisches Exemplar der Neustädter Zeitung in der Hand, las ihren Artikel über Bibis Schule und verzehrte dazu mit Genuss ihr Frühstücksmüsli. Da klingelte das Telefon.

»Hallöchen! Hallöchen! Guten Morgen!«, meldete sie sich gut gelaunt. »Ich weiß, wer dran ist!«

Am anderen Ende der Leitung herrschte für ein paar Sekunden Schweigen. »Woher wissen Sie das?«, fragte der Bürgermeister von Neustadt verblüfft.

»Weil es einen kleinen, feinen Artikel in meiner Zeitung gibt, der Ihnen Ihre drei letzten Haare zu Berge stehen lässt, Bürgermeisterchen!«, gab Karla Kolumna kichernd zurück und schob sich einen großen Löffel Müsli in den Mund.

»Werden Sie nicht unverschämt!«, polterte der Bürgermeister los. »Ihr Artikel ist von einer derartigen Unsachlichkeit, dass sich die Spiegeleier auf meinem Teller kräuseln!«

»Hahaha! Genau das habe ich gestern schon zu Bibi und Barbara Blocksberg gesagt.«

Der Bürgermeister schnappte hörbar nach Luft.

»So! Aha! Mit denen stecken Sie also unter einer Decke!«, schnaubte er. »Jetzt beginne ich zu begreifen. Hexenwerk ist das Ganze! Schwarze Magie!«

»Papperlapapp!«, erwiderte Karla Kolumna barsch. »Ich habe nur den unglaublichen Zustand der hiesigen Schule geschildert, gewürzt mit ein paar Fotobeispielen, und gefordert: Schule statt Rathaus!«

»Genau das ist der springende Punkt! Da werden Sie unsachlich!« Der Bürgermeister unterdrückte Ärger und Wut und schlug einen amtlichen Ton an. »Frau Kolumna, ich befehle Ihnen um neun Uhr im Rathaus zu erscheinen! Ich werde Ihnen etwas zeigen.«

»Aber gern, Herr General… Majestät!« Karla Kolumna konnte sich die Anspielung auf das autoritäre Gehabe des Bürgermeisters nicht verkneifen. »Ich werde pünktlich sein und ich bin schon sehr, sehr gespannt!«

»Und noch was!«, bellte der Bürgermeister in den Hörer, bevor er grußlos auflegte. »Kommen Sie gefälligst ohne Ihre Hexenfreundinnen. Die kaputte Scheibe gestern hat mir gereicht!«

Karla Kolumna rieb sich die Hände. Der Bürgermeister hatte angebissen! Jetzt kam die Angelegenheit ins Rollen. Sie war sehr begierig darauf, was sie im Rathaus zu sehen bekommen sollte und war pünktlich um neun Uhr zur Stelle.

Der Bürgermeister erwartete sie in seinem pompösen Arbeitszimmer. Er stand selbstgefällig vor einem großen Tisch, auf dem das schneeweiße Modell eines riesigen Gebäudes aufgebaut war. Es sah aus wie eine stolze mittelalterliche Burg mit Zinnen, Türmen und gerundeten Fenstern, durch die man in einen prächtigen Saal sehen konnte. Um das Hauptgebäude herum verlief eine hohe Mauer mit vier trutzigen Wachtürmen.

Karla Kolumna klopfte an und der Bürgermeister rief mit neckischer Stimme: »Herein! Herein! Ich weiß, wer da ist!«

Karla trat ein.

»Oh, Sie haben ja heute prächtige Laune, Bürgermeisterchen!«, begrüßte sie ihn. »Das kennt man ja gar nicht von Ihnen.«

»Tja, Gnädigste!« Der Bürgermeister strahlte sie an und war so überaus freundlich, als hätte es das heftige Telefongespräch zwischen ihnen am frühen Morgen gar nicht gegeben. »Pichler!« Er wandte sich an seinen Sekretär, der bescheiden im Hintergrund stand. »Bieten Sie Frau Kolumna einen Kaffee an.«



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