Belladonna by Karin Slaughter

Belladonna by Karin Slaughter

Autor:Karin Slaughter [Slaughter, Karin]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
ISBN: 9783499253249
Herausgeber: ROWOHLT
veröffentlicht: 2001-01-02T00:00:00+00:00


«Sie lag einfach so auf Saras Wagen?», fragte er.

Lena nickte.

«Und wo ist er jetzt?», fragte er. «Der Wagen, meine ich.»

«Frank hat ihn konfiszieren lassen», sagte Lena. Es klang so, als müsse sie sich verteidigen.

«Und wo ist Frank?», fragte Jeffrey. Er stützte sich mit der Hand am Bettgeländer ab.

Lena schwieg. Schließlich sagte sie: «Das weiß ich nicht.»

Er warf ihr einen tadelnden Blick zu, denn er dachte, dass sie genau wusste, wo Frank war, es aber nicht sagen wollte.

Sie informierte ihn: «Er hat Brad oben als Wache postiert.»

«Gordon sitzt immer noch hinter Gittern, stimmt's?»

«Ja, das hab ich als Erstes überprüft. Er war die ganze Nacht in Haft. Keine Chance, dass er sie auf Saras Wagen hätte legen können.»

Jeffrey schlug mit der Faust aufs Bett. Er hatte gestern Abend schon gewusst, dass er das Demerol nicht hätte nehmen dürfen.

Sie steckten mitten in einem Fall und waren nicht etwa auf Urlaub.

«Reichen Sie mir meine Jacke.» Jeffrey streckte die Hand aus und nahm die Jacke von Lena entgegen. Er humpelte aus dem Zimmer. Lena blieb ihm auf den Fersen. Der Fahrstuhl kam ganz gemächlich, aber sie sprachen trotzdem kein Wort miteinander.

«Sie hat die ganze Nacht geschlafen», sagte Lena.

«Okay.» Jeffrey hämmerte auf den Knopf. Ein paar Sekunden später läutete die Fahrstuhlglocke, und zusammen fuhren sie hinauf, noch immer schweigsam.

Lena ergriff das Wort: «Wegen gestern Abend. Die Schießerei.»

Jeffrey winkte ab und stieg aus dem Fahrstuhl. «Damit

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befassen wir uns später, Lena.»

«Es ist aber doch -»

Er hob abwehrend die Hand. «Sie ahnen gar nicht, wie wenig mich das im Moment interessiert», sagte er und bediente sich des Geländers an der Flurwand, um sich zu Brad zu hangeln.

«Hallo, Chief», sagte Brad. Er stand von seinem Stuhl auf.

«Keiner da gewesen?», fragte Jeffrey und bedeutete ihm, sich wieder zu setzen.

«Nicht, seit Doktor Linton um ungefähr zwei Uhr heute Morgen», antwortete er.

Jeffrey sagte: «Gut.» Er stützte sich auf Brads Schulter, als er die Tür öffnete.

Julia Matthews war wach. Sie starrte mit leerem Blick aus dem Fenster und rührte sich nicht, als sie eintraten.

«Miss Matthews?», sagte er. Er stützte sich auf das Geländer am Bett.

Sie antwortete nicht, sondern starrte weiter ins Leere.

Lena sagte: «Sie hat nicht gesprochen, seit Sara den Tubus herausgenommen hat.»

Er sah aus dem Fenster, er fragte sich, was wohl ihre Aufmerksamkeit gefangen hielt. Vor ungefähr dreißig Minuten war es Tag geworden, aber außer den Wolken war da draußen nichts Bemerkenswertes zu sehen.

Jeffrey wiederholte: «Miss Matthews?»

Tränen liefen ihr übers Gesicht, aber sie sagte noch immer nichts. Er verließ das Zimmer und stützte sich dabei auf Lenas Arm.

Kaum standen sie vor der Tür, berichtete Lena: «Sie hat die ganze Nacht noch nichts gesagt.»

«Nicht ein Wort?»

Sie schüttelte den Kopf. «Vom College haben wir eine

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Nummer für Notfälle bekommen und eine Tante gefunden. Sie hat die Eltern aufgespürt. Sie kommen mit dem ersten verfügbaren Flug nach Atlanta.»

«Und das ist wann?», fragte Jeffrey. Er schaute auf seine Uhr.

«Heute gegen drei.»

«Frank und ich werden sie abholen», sagte er und wandte sich an Brad Stephens. «Brad, Sie haben die ganze Nacht Dienst gemacht?»

«Ja, Sir.»

«Lena wird Sie in zwei Stunden ablösen.



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