Bardioc und die Kaiserin by H. G. Francis

Bardioc und die Kaiserin by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1978-04-04T01:00:00+00:00


6.

Gavro Yaal trat Rhodan entgegen, als dieser den Antigravschacht verließ. Er sah nicht weniger mitgenommen aus als die zwölf Solgeborenen, die ihn begleiteten. Er schien sich kaum auf den Beinen halten zu können. „Ich hoffe, Sie weichen mir dieses Mal nicht aus", sagte er. „Sie haben mich verhaften lassen. Ich bin nicht damit einverstanden, daß Sie jetzt so tun, als sei alles vergessen."

„Für diesen Vorfall wird sich noch jemand zu verantworten haben", antwortete Rhodan, dem es nicht unrecht war, daß er Gavro Yaal begegnete. „Darüber brauchen wir keine Worte zu verlieren. Daß Sie versucht haben, mich, den Kommandanten der SOL, in einer äußerst kritischen Situation zu behindern, daß Sie dadurch das Schiff extrem gefährdet haben, daß dabei der Tatbestand der Meuterei schon fast erfüllt war, das wollen wir zunächst einmal außer acht lassen. Mich interessiert vorläufig nur eins. Sie behaupten doch daß die SOL, die Besatzung und SENECA ein Gemeinschaftswesen bilden. Ist das richtig?"

„Das entspricht absolut den Tatsachen."

„Sie sagen, dieses Gemeinschaftswesen sei, so großartig, daß es Superintelligenzen bezwingen könne und nun reif sei selbst zum Überwesen erklärt zu werden."

„Auch das ist richtig."

„Dann erklären Sie mir bitte, wie es möglich war, daß wir in der soeben überstandenen Situation ohne die Hilfe Bardiocs verloren gewesen wären."

„Es wird erst noch zu überprüfen sein, ob die von Ihnen geschilderte Situation tatsächlich so dramatisch gewesen ist, wie Sie behaupten", entgegnete Gavro Yaal. „Ich bin davon überzeugt, daß Sie aus einem kleingeistigen Denken heraus lediglich geblufft haben."

Rhodan schüttelte den Kopf. „Nein, Yaal, so einfach ist das nicht. Die SOL stand kurz vor ihrer völligen Vernichtung.

Gehen Sie in die Hauptleitzentrale, und sehen Sie sich die Aufzeichnungen an, wenn Sie an meinen Worten zweifeln. Danach werden Sie begreifen, daß wir es ausschließlich Bardioc verdanken, daß wir noch leben. Und danach müssen Sie mir erklären, wieso so etwas nötig war. WIR, die Superintelligenz, hätten es doch eigentlich allein schaffen müssen - oder?"

Gavro Yaal biß sich auf die Unterlippe. Er suchte vergeblich nach Worten.

Einer der anderen Solgeborenen trat näher an Rhodan heran. „Ist das wirklich wahr, Sir?" fragte er unsicher. „Ich meine, bluffen Sie auch nicht?"

„Wozu sollte ich das tun? Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Sie können sich in der Hauptleitzentrale selbst davon überzeugen, wenn Sie wollen."

„Ich glaube Ihnen auch so", antwortete der Solgeborene stammelnd. Er blickte Gavro Yaal ernüchtert an, drehte sich um und ging davon. Die anderen schlossen sich ihm wortlos an. „Wartet doch!" rief Yaal. „Wartet, ich habe euch noch etwas zu sagen."

Keiner aus der Gruppe der Solgeborenen blieb stehen. Keiner blickte auch nur zurück. „Sie wissen nicht, was Sie getan haben", sagte Yaal anklagend zu Rhodan. „Doch", entgegnete dieser. „Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich recht genau, was ich tue."

Gavro Yaal ging verärgert an ihm vorbei und stieg in den Antigravschacht. Yaal hatte sicher geglaubtes Terrain verloren, und er würde einige Zeit brauchen, sich wieder zu konsolidieren. Die Nachricht von seiner Niederlage würde sich wie ein Lauffeuer im Schiff verbreiten. Davon war Rhodan überzeugt. Die anderen Solgeborenen würden nicht anders reagieren als jene, die bei Yaal gewesen waren.



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