Bannkrieger - Frenz, B: Bannkrieger by Bernd Frenz

Bannkrieger - Frenz, B: Bannkrieger by Bernd Frenz

Autor:Bernd Frenz [Frenz, Bernd]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2011-05-17T22:00:00+00:00


23

Im Schatten des Feuersängers

»Jene, die von den Göttern auserwählt wurden, mögen nun vortreten! « Die Stimme des Hohepriesters trug bis weit in die Ebene hinab. Nur auf der Hügelkuppe, nahe dem Opferpfahl, untermalte ein lautes Zischen seine Worte.

Alvin verzog keine Miene, obwohl es nach menschlichem Fett stank, das im Feuer verging. Neben ihm lösten sich weitere Krieger aus der Zuschauermenge und nahmen vor Aar und Zerbe Aufstellung. Allesamt erfahrene Streiter, denen blanker Stahl und das Leben an sich tiefe Narben geschlagen hatten. Alvin kannte einige der verschlossenen Gesichter, manche sogar besser, als ihm lieb war. Iskan war ein zersplittertes Reich, in dem fast jede Provinz mit jeder im Zwist lag.

Bornus, der Mann zu seiner Linken, trug sogar eine lange Narbe am Hals, die ihm Alvin einst zugefügt hatte. Genau genommen gab es nichts, was diese auserwählten Krieger miteinander verband, außer dass sie im Herzen allesamt kalt und unerbittlich geworden waren. Ohne sich gegenseitig eines Blickes zu würdigen, reihten sie sich vor Aar und dem Urkrieger auf.

»Iskan steht vor dem Hungertod«, beschwor sie der Hohepriester, dessen weiß umflossene Gestalt zu leuchten schien. »Ob Blutfehden, Todesschwüre oder Rachegelübde – alles, was bisher war, muss in dieser Nacht begraben werden. Nur wenn wir zusammenstehen, selbst mit jenen, die unsere Mütter und Schwestern geschändet und unsere Väter und Brüder erschlagen haben, vermögen wir die Welt der Jadepriester zu erschüttern. Wer dazu nicht bereit ist, hat keinen Platz in diesem Feldzug. Darum frage ich euch, auch wenn es unmenschlich klingen mag, ob ihr wirklich dazu bereit seid, alles hinter euch zu lassen, um vereint gegen die Zwingfeste des Erzfeindes zu ziehen!«

Aar legte eine kurze Pause ein, in der er jeden Einzelnen von ihnen kritisch musterte, während die stumme Flickengestalt neben ihm keinen Finger rührte. Alvin wusste nicht, wie es den anderen Auserwählten ging, aber ihn durchlief ein heißer Schauer. Eigentlich war er, wie alle in Okdor Versammelten, fest dazu entschlossen, sämtlichen Zwist zu vergessen, um endlich den wahren Feind zu bekämpfen. Nur wenn ihr Volk aufhörte, sich selbst zu zerfleischen, mochte ihr Plan gelingen.

Erst jetzt, da der öffentliche Schwur unmittelbar bevorstand, wurde Alvin bewusst, was damit wirklich von ihm verlangt wurde.

Aar deutete zu der verkohlten Leiche auf dem Scheiterhaufen. »Im Angesicht des Todes … «, begann er einen hohen Singsang, bevor er den Finger über Zerbe zu der Statur des Weltenschöpfers wandern ließ, »… und des göttlichen Kriegers, den uns der EINE sandte …«

Bei diesen Worten hob Zerbe den Kopf ein kleines Stück an. Gerade weit genug, dass für Alvin der Eindruck entstand, der Urkrieger würde einzig und allein ihn fixieren, fast so, als könne dieser Feldzug nur gelingen, wenn er mit ganzem Herzen dabei wäre.

»… wollt ihr alles hinter euch lassen?« Aars fordernde Stimme schwoll zu ungewohnt schrillen Höhen an, die irgendetwas in Alvin zum Schwingen brachten. Etwas, das ihm eine bisher nie gekannte Sicherheit schenkte, dass er gerade genau das Richtige tat.

Und so rief er seine Bereitschaft, mit den anderen gegen Greifenstein zu ziehen, aus voller Kehle heraus: »Ja!«

Den anderen Streitern erging es



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