Babylon 5 - 03 - Blutschwur by John Vornholt

Babylon 5 - 03 - Blutschwur by John Vornholt

Autor:John Vornholt [Vornholt, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


G'Kar und Na'Toth standen etwa dreißig Meter von Da'Kals Hauseingang entfernt. Sie taten so, als bewunderten sie die Wandteppiche in einem Schaufenster, aber der Ladenbesitzer wurde bereits mißtrauisch. G'Kar senkte den Kopf und ging mit seinem Attaché zum Haus von Da'Kal zurück.

»Warum dauert das so lange?« zischte er.

»Es ist erst ein paar Minuten her, daß der Diener das Haus verlassen hat«, beruhigte Na'Toth ihn. »Wir haben Glück, daß er und Ra'Pak Sie nicht erkannt haben.«

»Diese Hexe«, murmelte G'Kar. »Sie hat mich immer gehaßt. Ich glaube nicht, daß die Jahre ihre Meinung geändert haben.«

Die Tür des rosafarbenen Hauses öffnete sich, und G'Kar blieb wie angewurzelt stehen. Er war überzeugt, daß seine Verkleidung einer oberflächlichen Betrachtung, besonders durch Menschen, standhielt, aber ihm war klar, daß seine Frau ihn erkennen würde. Er hielt den Atem an, bis er sah, daß es Garibaldi und Ivanova waren, die aus der Tür traten. Sie ließen die Tür offen und kamen auf ihn zu.

»Sie wartet auf Sie«, sagte Ivanova. »Wir bleiben mit Al in der Taverne.«

G'Kar schluckte und nickte ihnen kurz zu. »Danke.«

»Danken Sie uns noch nicht«, sagte Garibaldi. »Vielleicht wartet sie mit dem Nudelholz.«

G'Kar überhörte diese sehr irdische Bemerkung und ging auf die Tür zu. Er trat vorsichtig in den Gang und verbeugte sich respektvoll. Das erste, was ihm auffiel, waren die Blumenvasen, die bei seinem letzten Besuch noch nicht dort gewesen waren. Dann sah er sie im Wohnraum stehen, eine kleine, stolze Frau, ganz in die traditionelle Trauerfarbe Beige gekleidet. Ihr Gesicht war vom Schock überschattet, und ihre Stimme klang wie Eis. »G'Kar, bist du es wirklich?«

»Ja«, sagte er. Ein Dutzend zärtliche Floskeln kamen ihm in den Sinn, doch keine davon ging über seine Lippen. Er war sicher, daß sie ihm nichts davon glauben würde.

Er ließ den Kopf sinken, drückte gegen die Augenlider und entfernte die braunen Kontaktlinsen. Dann zog er sich die Schädelkappe ab, die seine Flecken verdeckt hatte.

»Bei allen Märtyrern!« keuchte sie. »Weswegen hast du das getan?«

»Furcht«, sagte er. »Verzweiflung. Und vor allem Scham.«

»Du hättest mich um Hilfe bitten können.«

Er schüttelte den Kopf. »Du hättest nichts tun können, ohne zu enthüllen, was ich Du'Rog und seiner Familie angetan habe. Als ich erfuhr, daß sie mir Shon'Kar geschworen hatten, bekam ich Angst. Mein erster Gedanke war, mich zu verstecken. Dann erwog ich, Mi'Ra zu ermorden. Mit meinem vorgetäuschten Tod wäre mir beides möglich. Die Erdlinge haben aber die Wahrheit herausgefunden, bevor ich hier war. Jetzt tut es mir leid. Dies ist der erste Schritt, mein Leben zurückzufordern.«

Da'Kal trat vor und streckte ihre zitternden Hände aus. G'Kar ergriff sie, und beide schwiegen.

Der Botschafter sah auf die Frau, die sein Bett und sein Leben so viele Jahre geteilt hatte, und es schien ihm, als wäre die Zeit, in der sie getrennt gewesen waren, nur eine lange dunkle Nacht gewesen. Er brauchte Da'Kal jetzt mehr denn je, doch er hatte keine Ahnung, ob sie ihn noch brauchte. Er wagte nicht zu fragen, ob sie ihn noch liebte.

Sie drängte: »Du mußt gegenüber Ka'Het und ihren Kindern Wiedergutmachung leisten. Ich weiß nicht, was du tun kannst, aber du mußt es versuchen.



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