Angriff Der Tapferkeit by Morgan Rice

Angriff Der Tapferkeit by Morgan Rice

Autor:Morgan Rice [Rice, Morgan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Morgan Rice
veröffentlicht: 2014-04-19T04:00:00+00:00


KAPITEL SECHZEHN

Sarka saß im Schneidersitz an die Wand ihres einfachen Hauses gelehnt da, und beobachtete Gareth. Mit feuchten Augen hatte sie ihn die ganze Nacht lang beobachtet, während er ihrer kleinen Schwester seinen Dolch an den Hals hielt. Sie hatte auf ihre Gelegenheit gewartet. Sie wusste, dass er irgendwann einschlafen musste. Doch nicht sie.

Sakra liebte ihre Schwester über alles, und es machte sie krank, hilflos dazusitzen und zuzusehen, wie dieses erbärmliche Abbild eines Königs hereingestürmt gekommen war und ihre Schwester als Geisel genommen hatte. Sie hatte sich noch nie so schrecklich gefühlt, und nun saß sie da, fest entschlossen, ihn dafür bezahlen zu lassen, ob er nun König war oder nicht. Sie würde nicht in Angst und Ehrerbietung kauern wie ihr Vater. Sie würde mutig sein, und ihr Leben riskieren, um das ihrer Schwester zu retten.

Ihr Vater, ein ziemlicher Dummkopf von einem Mann, der nie besonders klug und ihr gegenüber immer zu hart gewesen war, hatte immer darauf bestanden, dass er im Gegensatz zu ihr wusste, was richtig war. Er hatte sie vorhin gescholten, als Gareth ihre Schwester als Geisel genommen hatte, und sie gewarnt, dass sie nichts Übereiltes tun sollte. Er hatte argumentiert, dass ihre Schwester sterben könnte, wenn sie eine falsche Bewegung machte – ebenso wie sie selbst. Außerdem wäre es ein Sakrileg, die Hand gegen einen König zu erheben – ob er nun korrupt war oder nicht.

Sarka hatte wie immer nicht viel für die Logik und die Drohungen ihres Vaters übrig. Er war zu oft im Unrecht gewesen; und selbst wenn sie nur ein Bauernmädchen war, sie hatte ihren Stolz und würde nicht tatenlos zusehen, bis Gareth sich entschied, den nächsten Schritt zu machen. Sie hielt es für riskant abzuwarten – Gareth könnte ohne weiteres sein Wort brechen, und ihre Schwester umbringen. Es war vielleicht ein Risiko, das ihr Vater einzugehen bereit war – ihr einfältiger Vater, der immer jedem vertraut hatte – doch sie war nicht bereit dazu. Gareth hatte ihre Schwester mit einem Dolch zur Geisel genommen, und dafür würde er bezahlen. Sie würde ihm nicht die Gelegenheit geben, sich zu entscheiden.

Beim ersten Morgengrauen konnte Sarka sehen, dass Gareth die Augen schloss, und sich sein Griff um den Dolch, den sie die ganze Nacht über nicht aus den Augen gelassen hatte, lockerte.

Ihre Hände umklammerten ein Hanfseil, das sie aus dem Stall geholt hatte. Sie war jung, und vielleicht nicht so stark wie dieser Mann, und vielleicht war sie naiv zu glauben, dass sie gegen einen König bestehen konnten, einen Mann, der schon so vielen Mordversuchen entkommen war – doch sie war fest entschlossen. Und sie hatte das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.

Sarka saß da, das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie wusste, dass ihre Zeit gekommen war. Jetzt oder nie.

„Psst!“, zischte sie ihre Schwester an.

Sie bekam keine Antwort.

„Psst!“, zischte sie wieder.

Endlich öffnete Larka ihre Augen und sah sie an. Sie hatte Angst in ihrem Blick, und saß zusammengekauert vor Gareth.

Sarka signalisierte ihr, ruhig zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Sie hob langsam das Seil und gestikulierte, was sie tun würde.



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