Angriff der Schatten by Andre Norton

Angriff der Schatten by Andre Norton

Autor:Andre Norton [Norton, Andre]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TF 16
veröffentlicht: 2014-05-13T04:00:00+00:00


9.

Ich schlief schlecht, von unguten Träumen verfolgt, und erwachte im Morgengrauen. Der Regen hatte aufgehört. Ich aß wieder ein wenig von meinen Vorräten und nahm einen Schluck aus meiner Wasserflasche, deren Inhalt zur Neige ging.

Endlich kroch ich steif aus der kleinen Höhle und sah mich um. Soweit ich mich erinnerte, hatte die Landschaft um den Dunklen Turm anders ausgesehen als dieses Land. Nicht weit entfernt hörte ich Wasser plätschern.

Gefahr in Nahrung und Wasser, hatte Dahaun mich gewarnt. Aber vielleicht war die Gefahr geringer, wenn ich das in der Flasche verbleibende Wasser mit diesem Wasser mischte …

Entscheidungen, Entscheidungen. Es war nicht meine Natur, nichts zu tun und abzuwarten. Zuviel war in mir von meinem Vater und wohl auch von meiner Mutter, die beide einer Gefahr entgegengingen und nicht warteten, bis sie kam.

Entschlossen schulterte ich meinen Beutel und stieg eine Schlucht hinab, bis ich in ein breites Tal und zu einem flachen Fluß gelangte. Ich blickte über das Wasser und duckte mich im gleichen Augenblick hinter die Deckung eines Felsblocks.

Am Ufer und auch im Wasser selbst fand ein heftiger Kampf statt, und jetzt übertönte der Lärm sogar das Heulen des Windes zwischen den Felsen, das mich bis jetzt begleitet hatte. Die Kroganer saßen in der Falle, da der Fluß hier zum Schwimmen zu flach war. Es waren drei von ihnen, zwei Männer und eine Frau, und auf ihrer Seite kämpften mehrere pelzige Geschöpfe. Ihre Gegner bestanden aus einer gemischten Gruppe. Ich sah Männer in Kettenschutz und dunklen Mänteln, die gegen die Kroganer Schwerter schwangen. Etwas stromaufwärts schleuderte eine Gruppe von Thas Steine und Erde ins Wasser, um der Wasserrasse den Rückzug in tieferes Wasser abzuschneiden.

Ich sah einen der Kroganer unter einem Schwertstreich fallen. Und dann bestand überhaupt keine Hoffnung mehr für sie, denn aus dem Unterholz des anderen Ufers drang eine neue Schar von Feinden, und diese hielten keine Schwerter, sondern Stäbe, die Feuer entsandten. Tiere und Kroganer wurden gleichermaßen von diesen Waffen zu Boden gestreckt.

Einer der Schwertkämpfer watete ins Wasser und stieß mit dem Fuß gegen die treibenden Körper. Dann packte er das lange Haar der Frau und zog ihren Kopf hoch, so daß ihr Gesicht deutlich zu sehen war.

Orsya!

Der Mann zog ihren schlaffen Körper an den Haaren aus dem Wasser. Jene mit den Feuerstäben gesellten sich nicht zu ihren Verbündeten, sondern verschwanden wieder im Unterholz.

Die Thas kamen herbeigestapft und stürzten sich mit gutturalen Schreien auf die reglosen Körper im Wasser. Ich habe im Krieg manche Brutalität gesehen, aber noch nie dergleichen. Dennoch wagte ich nicht fortzublicken, denn Orsya lag immer noch am Ufer. Ich weiß nicht, ob die Kroganer und ihre pelzigen Gefährten tot waren, als sie fielen, aber die Thas sorgten dafür, daß sie sich nie mehr erheben würden. Ihr Rachedurst war noch nicht gesättigt, denn nun kamen sie dorthin, wo Orsya lag, von den Schwertkämpfern umgeben. Der Anführer der Thas packte mit seinen Klauen Orsyas Gewand, um sie fortzuzerren und seiner Meute zu überlassen.

Aber einer der Schwertkämpfer schwang warnend sein Schwert, und der Anführer der Thas ließ Orsya los, obgleich er zornig protestierte.



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