Angels Schicksal by Janie Crouch

Angels Schicksal by Janie Crouch

Autor:Janie Crouch
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Janie Crouch


18

„Wer ist noch mit euch gekommen?“, fragte Gabe und erlaubte sich, die Wut, die er empfand, in seine Stimme sickern zu lassen.

Alle drei schüttelten den Kopf, aber es war der Große, der sprach. „Nur wir drei. Wir haben nur rumgealbert, Mann. Allan hat gesagt, die Schlampe wäre zur Arbeit gegangen.“

Gabes Faust ballte sich bei dem Schimpfwort, aber er ignorierte es für den Moment, um sich auf die gegenwärtige Gefahr zu konzentrieren. Alle drei Jungs sahen aus, als würden sie sich gleich in die Hose machen – sie sagten die Wahrheit.

Er sah sich wieder um. Jeder Instinkt sagte ihm, dass da draußen noch jemand war. Jemand, der gefährlich war. Diese Instinkte hatten ihn mehr als einmal in feindlichem Gebiet am Leben gehalten.

Er riss dem dritten Jungen die Schuhe aus und fesselte ihn, wie er es mit den beiden anderen getan hatte. Jetzt weinten und stöhnten alle drei.

Er verengte seine Augen und zeigte auf sie.

„Maul halten.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Irgendjemand ist da draußen und wenn diese Person weder zu euch noch zu mir gehört, dann haben wir ein verdammtes Problem. Seid still, damit ich herausfinden kann, wo er ist. Denn wenn mir etwas zustößt, werdet ihr drei Dumpfbacken hier draußen erfrieren.“

Sie hielten den Mund.

Gabe verschwand im Wald und versuchte, ein besseres Gefühl für seine Umgebung zu bekommen. Was auch immer es war, wer auch immer es war, es war kein Teenager, der Unfug trieb.

Gabe konnte fast das Fadenkreuz auf sich spüren. Und es gefiel ihm nicht, Beute zu sein.

Er machte einen großen Bogen um die Jungs. Gegen einen Scharfschützen, der bereit war, kaltblütig zu schießen, konnte er nicht viel unternehmen.

Obwohl er nie der beste Distanzschütze seines Teams gewesen war, hatte Gabe schon einige Zeit seines Lebens damit verbracht, durch ein Zielfernrohr zu starren. Er hatte auf diese Weise sogar jemanden ums Leben gebracht. In gewisser Hinsicht hatte die Entfernung das Töten einfacher gemacht.

Was ihm jetzt gerade nicht besonders half, sich besser zu fühlen.

Zwanzig Minuten später, nachdem er die Jungs in einem weiten Bogen in östlicher Richtung umrundet hatte, war das Gefühl, beobachtet zu werden – belauert zu werden – verschwunden. Ein paar Sekunden später verstand er auch, warum.

Dorian Lindstrom trat hinter einer Baumgruppe hervor, weit genug von Gabe entfernt, um nicht als Bedrohung empfunden zu werden, und trug einen halb bewusstlosen Mann über der Schulter. Er warf den Kerl mit wenig Mitgefühl auf den Boden.

„Mein Gott, Dorian. Du hast mich erschreckt, Mann. Warst du das, der mich im Visier hatte?“

„Nein. Das war dieser Typ.“

Gabe ging näher heran und erkannte, dass es Allan Godlewski war, der am Boden stöhnte. Dorian hatte ihm offensichtlich eine ordentliche Abreibung verpasst. Gabe würde sich deswegen, dass Godlewski verprügelt worden war, keine grauen Haare wachsen lassen, aber es sah aus, als wäre seine Nase gebrochen und sein halbes Gesicht geschwollen. Dorian hatte sich offensichtlich nicht zurückgehalten.

„Hat er dich angegriffen?“, fragte Gabe ihn.

Der große Mann schüttelte den Kopf. „Ich war das nicht. Er war schon so, als ich ihn gefunden habe.“

Was zum Teufel? „Also, ich war's auch nicht.



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