Alex Cross - Dark: Thriller (German Edition) by James Patterson

Alex Cross - Dark: Thriller (German Edition) by James Patterson

Autor:James Patterson
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2014-11-06T23:00:00+00:00


52Als sechs Minuten zuvor einem halb erwachsenen, pickeligen Teenager in Hip-Hop-Outfit, der sich in Krämpfen wand, weißer Schaum vor den Mund trat, fingen die Menschen um ihn herum an zu schreien. Hala Al Dossari hatte sich mit vier großen Seitwärtsschritten und dem Rücken zur nächstgelegenen Überwachungskamera aus dem McDonald’s verdrückt und war innerhalb von sechs Sekunden in einer Damentoilette verschwunden.

Sie ging die ganze Kabinenreihe entlang, bis sie eine Kabine mit einem Metallgitter an der Rückwand fand. Zum Glück war hier gerade frei. Von draußen waren immer noch Schreien und Tumult zu hören. Sie trat in die Kabine, sperrte ab und machte alles bereit. Sie war sich völlig im Klaren darüber, dass nach diesem Giftanschlag die Polizei rasch auf der Bildfläche erscheinen würde. Sie würden nicht lange brauchen, bis sie herausgefunden hatten, dass eine verdächtige Person, deren Beschreibung zu ihr passte, sich an den Getränkespendern zu schaffen gemacht hatte, nur wenige Minuten, bevor der Hip-Hopper seine Cola holte. Die anderen, höchstwahrscheinlich das FBI, waren längst vor Ort, und dann würden sie mit vereinten Kräften alles durchkämmen.

Sechs Minuten. Viel mehr Zeit würde ihr nicht bleiben.

Hala öffnete die Macy’s-Tüte und zog einen blauen Arbeitsoverall hervor, auf dem ein Stoffschild mit der Bezeichnung Amtrak aufgenäht war und seitlich das Namensschild: Sean. Rasch streifte sie Wolljacke und Stiefel ab und schlüpfte in den Overall. Um den Hals hängte sie sich eine bemerkenswert gut gefälschte Amtrak-Identitätskarte, die sie als Sean Belmont vom Reparaturdienst auswies.

Noch vier Minuten. Sie wischte sich gründlich das Gesicht ab und entfernte auch von den Wimpern und aus den Augenbrauen das gesamte Make-up. Dann zog sie Arbeitsstiefel an und versteckte ihre Haare unter einer blonden Perücke mit männlich-kurzem Haarschnitt. Sie setzte Kontaktlinsen mit blauen Pupillen ein und strich sich weißes Make-up auf Gesicht und Hände.

Noch neunzig Sekunden. Hala Al Dossari stellte sich auf die Toilettenschüssel, das Metallgitter in der Wand befand sich nun auf Schulterhöhe. So konnte sie in einen Abluftschacht von fast einem halben Meter Durchmesser hinter dem Gitter schauen. Sie warf einen kurzen Blick in die benachbarten Kabinen, die zum Glück nicht besetzt waren. In Windeseile tastete sie nach den Schrauben, mit denen das Gitter befestigt war. Alle waren locker. Sie brauchte weniger als eine halbe Minute, bis sie es von der Wand genommen hatte.

Hala Al Dossari tastete in der Abluftröhre herum, bis sie die mit Schallschutzdämpfer versehene Pistole fand, die dort festgeklebt war. Sie riss sie ab, stieg von dem Toilettensitz herunter und ließ die Waffe in die zerschlissene Werkzeugtasche gleiten, die sich noch in der Macy’s-Tüte befand. Dann nahm sie die Werkzeugtasche heraus und legte sie auf den Boden. Vom Boden der Macy’s-Tasche holte sie noch acht in Weihnachtspapier eingeschlagene Schachteln; jede war etwa so groß wie ein Kaffeebecher. Die legte sie auf die Werkzeugtasche. Ihre Wolljacke und die Stiefel mit den hohen Absätzen stopfte sie nun in die Macy’s-Tasche.

Noch vierzig Sekunden.

Mit der Macy’s-Tasche in der Hand stieg sie erneut auf den Toilettensitz. Sie schob die Tüte mit Schwung tief in den Schacht und schraubte dann wieder das Gitter davor.



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