Alandradon by Denise Elsässer

Alandradon by Denise Elsässer

Autor:Denise Elsässer
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks
veröffentlicht: 2013-08-24T04:00:00+00:00


Kapitel 26

Alandradon schlich durch eine schmale Gasse. An deren Ende erreichte er den Marktplatz des Dorfes. Die wenigen Stände darauf waren nur noch schwelende Reste von Holz und Planen.

Alandradon betrachtete die Flammen, die aus den Dächern, rings um den Platz, züngelten.

Er versuchte sich auf das Feuer zu konzentrieren, es greifen und einzudämmen.

Aber die Feuer waren mächtig. Je mehr er es versuchte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass es sich nicht um einen natürlichen Brand handelte. Er wurde von mächtiger Magie kontrolliert. Er trat aus der Gasse und entdeckte auf dem Platz eine Frau, mit erhobenen Händen. In ihren Händen leuchtete ein magisches Licht. Er näherte sich ihr und erkannte sie. Alandradon zog sein Schwert vom Rücken.

Sie war eine große, schlanke Frau, eingehüllt in schwarze eng anliegende Kleidung. Auf dem Kopf trug sie einen Helm von hoher Kunst einer fremden Kultur. An einem Halfter um ihre Hüften hingen zwei rund gebogene Klingenwaffen, die genauso ausgefallen waren wie die Arbeit ihres Helmes. Das Leuchten ihrer Handflächen verebbte, als sie sich mit einem selbstsicheren Lächeln, langsam zu Alandradon umdrehte.

„Ich wollte mich für Euch aufwärmen. Gefällt es Euch?“, fragte sie und lächelte breit.

„Was wollt Ihr hier?“, fragte er.

„Ist Feuer etwa nicht mehr Euer Element? Wie schade. Ich wollte Euch doch beeindrucken oder Euch einheizen“, sagte sie und warf ihm einen spöttischen Blick zu. Sie entlockte ihm ein müdes Lachen.

„Versucht es besser nicht.“ Gelassen hielt er sein Schwert und stützte es auf seine Schulter.

Die Frau formte ihre schwarzen funkelnden Augen zu Schlitzen und nahm eine kampfbereite Pose ein. Das Schimmern ihrer Handfläche wurde heller.

„Thèkia!“, rief eine drohende Stimme hinter ihm und die Frau nahm abrupt Haltung ein. Das Schimmern ihrer Handflächen wurde schwächer.

„Ich habe es befürchtet“, sagte Alandradon und drehte sich um, wobei er die Klinge von seiner Schulter mit der Spitze gen Boden rutschen ließ.

„Wie unhöflich. Du trittst gleich mit gezogener Waffe vor mich. Wie wäre es mit einem Gruß vorweg?“

Vor Alandradon war ein Mann getreten. Er war groß, schlank und von kräftiger Statur. Seine blonden Haare und steingrauen Augen bildeten einen harten Kontrast zu seiner gänzlich schwarzen Kleidung. Er stand ihm mit locker verschränkten Armen gegenüber. Er musterte ihn mit einem abfälligen Blick.

„Ich habe mich schon gefragt, wann wir uns begegnen“, sagte Beldradon. Auf seinen Lippen lag beinahe ein Lächeln. „Du warst in Schwierigkeiten.“

„Du auch.“

„Ach das“, Beldradon lachte auf. „Nicht der Rede wert.“

Alandradon war irritiert. Beldradon gab sich so entspannt, als hätte er nichts zu befürchten. Er wirkte nicht, als wolle er Streit mit ihm, was nicht zu ihm passte.

„Also, was kann ich für dich tun?“ Er fragte so freundlich, dass es Alandradon die Sprache verschlug. Um ihn herum stand eine halbe Stadt in Flammen, die Bewohner flohen panisch und er plauderte. Beldradon lachte erneut auf.

„Ach so. Das. Ein unglückliches Missverständnis.“

„Missverständnis“, wiederholte Alandradon tonlos.

„Man hat mich zuerst angegriffen.“

Alandradon erinnerte sich an den lähmenden Schmerz in seiner Brust. Das war also nur ein Missverständnis.

„Dann kannst du doch jetzt zusammenpacken und verschwinden. Es sieht so aus, als hättest du dich gerächt.“

„Du denkst immer so klein.“ In Beldradons Augen blitzte es.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.