Agatha Raisin 22 - Agatha Raisin und der tote Polizist by Beaton M. C

Agatha Raisin 22 - Agatha Raisin und der tote Polizist by Beaton M. C

Autor:Beaton, M. C. [Beaton, M. C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2023-11-24T00:00:00+00:00


Acht

Am frühen Freitagabend fuhr Roy Silver glücklich die Straße nach Carsely hinunter. Er fragte sich, wie Agatha seinen neuen Look finden würde. Sein Haar war wieder nachgewachsen, und er hatte es stachlig gegelt. Zu dieser Punkfrisur hatte er sich für einen Retro-Stil entschieden: Schlaghose und ein oben offenes Hemd mit einem Goldmedaillon auf der hageren, unbehaarten Brust.

Er parkte hinter Agathas Wagen und stieg aus. Als er den Kofferraum aufklappte, um seinen kleinen Koffer herauszunehmen, wurde er von hinten gepackt und etwas Kaltes, Hartes in seinen Nacken gedrückt.

»Ein Pieps, und du bist tot«, knurrte eine Stimme.

Der zu Tode verängstigte Roy wurde zu einem Van gezerrt und hinten hineingeworfen. Dann fuhr der Van mit röhrendem Motor davon. Wo war Agatha? Roy zitterte unkontrollierbar. Ein Mann mit einer Balaklava saß hinten in dem Van und richtete eine Waffe auf Roy. Er durchsuchte Roys Taschen und nahm ihm seine Brieftasche und das Handy ab.

»Warum machen Sie das?«, fragte Roy flehend.

»Wenn diese Raisin tut, was man ihr sagt, hast du nichts zu befürchten«, antwortete der Mann. »Also sei still und hör auf zu jammern, oder ich erschieße dich.«

Als sich der Abend ohne eine Spur von Roy hinzog, versuchte Agatha, ihn auf seinem Mobiltelefon zu erreichen, doch vergeblich. Dann läutete es an der Tür. Endlich! Agatha öffnete und sah James draußen stehen.

»Ich dachte, es ist Roy«, sagte sie. »Ich erwarte ihn, er wollte mit dem eigenen Auto kommen.«

»Dann steht sein Wagen vermutlich hier. Vielleicht macht er einen Spaziergang durchs Dorf, auch wenn es nach Gewitter aussieht.«

Agatha bekam Angst. »Nach der langen Fahrt von London hierher würde er nicht spazieren gehen. O Gott, was ist, wenn ihm etwas passiert ist?«

»Beruhige dich. Was könnte irgendwer mit Roy anfangen wollen?«

»Erpressung«, flüsterte Agatha. »Sie haben schon versucht, mich mit dem Kopf zu verschrecken.«

»Ich habe nichts gesehen, aber ich bin auch gerade erst nach Hause gekommen.«

Agatha holte tief Luft. »Ich rufe die Polizei.«

Roy wurde aus dem Van gezerrt und in ein halbverfallenes Cottage geschubst. Mit vorgehaltener Waffe stieß man ihn in ein kleines Zimmer und verriegelte die Tür hinter ihm.

Panisch schaute er sich um. Donner krachte draußen, dann erhellte ein Blitz den Raum. Roy sah eine Matratze auf dem Boden und einen Eimer in der Ecke. Das Fenster war vernagelt.

Er sackte zu Boden und begann zu weinen.

Die Polizei untersagte Agatha streng, sich auf die Suche nach Roy zu machen. Sie solle lieber in der Nähe des Telefons bleiben, falls eine Lösegeldforderung kam. Toni, Phil und Patrick machten sich mit ihren Wagen auf, die Umgebung abzusuchen.

Roy war zur Dinnerzeit entführt worden – zur Teezeit, wie sie bei den älteren Leuten hieß –, als alle im Dorf zu Hause waren. So schien es zumindest, denn die Polizei erhielt überall dieselbe Antwort, als sie von Tür zu Tür ging. Keiner hatte etwas gesehen.

Roy wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, während das Cottage unter dem donnernden Gewitter über ihnen erbebte.

In seinem Elend und seiner Angst gab es immerhin einen kleinen Trost – er hatte sich nicht in die Hose gemacht. Er hatte gelesen, dass so etwas in einer solchen Situation passieren konnte.



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