40 by Die Dunkle Arche
Autor:Die Dunkle Arche [Arche, Die Dunkle]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-07-01T08:58:45+00:00
›Weil es schwer ist!
Scheißschwer, zur Hölle! ‹
Was war das? Warum dachte er plötzlich an Beth, als hätte sie gerade zu ihm gesprochen? Ihm war, als käme die Stimme aus seinem Blut. Ein Echo jenes …
»Was ist? Warum starrst du mich nur an wie ein Ungeheuer? Das bin ich nicht!«
Ihre Finger wanderten über das eigene Fleisch, liebkosten den eigenen Busen und tauchten in den engen Spalt zwischen –
»Hör auf!«
» Fang an! « konterte sie. » Fang endlich an …! «
Sie glitt auf ihn zu und schälte ihn aus seiner Kleidung.
Er wehrte sich nicht. Er stand da wie zu einer Salzsäule erstarrt und lauschte in sich.
Aber in ihm war Schweigen.
Keine Stimme mehr, die ihm riet oder ihn gemahnte …
Sie küßte ihn auf das Mal, das Endemars Siegel hinterlassen hatte.
Als sie die Lippen löste, war es verschwunden, als hätte ihr Mund es aufgesogen!
»Ich bin eine Wohltäterin«, schmeichelte sie. »Also laß mich dir wohltun …«
Sie zog ihn zu Boden, wo kein harter Stein, sondern ein kunstvoll geflochtener weicher Teppich wartete.
Und sie. Sie kauerte da wie eine blutjunge, unschuldige, noch unberührte Frau.
(Ein Kind?)
›Niemals! Laß dich nicht – – –‹
Das Mädchenhafte zerstob, als hätte es gespürt, daß er sich anderes ersehnte. Reife glitt wie ein Schatten über ihre Züge und ließ sie in einem einzigen Schlag seines Herzens altern – gerade soviel, bis sie seinem unbewußten Ideal entsprach.
Als sie ihn das nächste Mal küßte, suchten seine Hände bereits ihre Brüste. Er ließ alle Vorsicht fallen. Sein Verstand blockierte, ohne daß Hypnose ins Spiel kam.
Ischtar zog sämtliche Register ihrer unerschöpflichen Verführungskunst …
*
Die Tage vergingen.
Seltsame Veränderungen ereigneten sich auf der Welt und im Lebensraum der Menschen. Über Jahrhunderte festgefügte Abläufe in der Natur schienen völlig auf den Kopf gestellt. Nicht selten überzog bei Sonnenaufgang eine seltsame, schleimige Schicht die Erde; sie mußte über Nacht aus ihr hervorgekrochen oder vom Himmel herabgefallen sein; aber niemand hatte dergleichen bemerkt.
In Susa, so ging das Gerücht, sollte eine bislang unbekannte Krankheit wüten, die sich zunächst nur mit Husten und dunklen Hautausschlägen äußerte und später mit blutigem Auswurf. Es sollte auch schon Todesfälle gegeben haben, besonders unter Männern, die regelmäßig Huren besuchten, und unter den Gunstgewerblerinnen selbst.
Außerdem wurden immer häufiger Schädlinge entdeckt, die den Weizen mit ihrem Kot und selbst Brunnen vergifteten. Der Hunger führte dazu, daß häufiger brutale Überfälle auf die außerhalb der Stadt lebenden Bauern erfolgten, denen ihr Vieh und anderes gestohlen wurde. Nicht einmal vor Mord schreckte man dabei zurück
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