37 by Gedankengift

Autor:Gedankengift [Gedankengift]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-07-01T08:58:40+00:00

Sofort floh Lilith von Beth’ Seite und wechselte in den Nebenraum.

Der Symbiont schmiegte sich hauteng um ihren Körper; die dunkle Substanz, in der ein eigener Intellekt, ein eigenes, wenn auch schweigendes Bewußtsein schlummerte, endete an Liliths Hals und Fußknöcheln. Dieses Wesen, vermutlich aus dem Lilienkelch erschaffen, hatte schon Creanna ein langes Wegstück begleitet.

Wen noch?

Nachweislich existierte noch ein weiteres dieser mimikryfähigen, mit ihren Trägern in zwanghafter Symbiose lebenden Wesen: Felidaes Riemenkleid. Dessen Herkunft und Geschichte war Lilith inzwischen auch bekannt. Dennoch umgaben den Symbionten, der sich vornehmlich von schwarzem Vampirblut nährte und zu einer fürchterlichen Waffe mutieren konnte, eine Vielzahl ungeklärter Rätsel. Liliths »ewiger Begleiter« schwieg, seit ihm ein Fragment abgetrennt worden war – von übereifrigen Wissenschaftlern, denen Lilith nach ihrem Kampf gegen Feyn kurzzeitig in die Hände gefallen

war.*

Was aus dem amputierten Teil geworden war, der den Symbionten auch seiner Widerstandskraft gegen Feuer beraubt hatte, entzog sich Liliths Kenntnis. Aber sie dachte oft daran und war fest entschlossen, in einer ruhigeren Zeit danach zu forschen. In falscher Hand konnte das Fragment unabsehbare Schäden anrichten.

Die Augen in die Nacht gerichtet, ballte Lilith ihre Fäuste. Ein Schrei lauerte hinter ihrer Kehle, aber sie bändigte ihn.

Diesmal war sie nicht schweißgebadet und hatte sie keine Erinnerung an schreckliche Träume mit ins Wachsein herübergenommen.

Trotzdem fühlte sie sich schlecht und elend.

Im ersten Moment dachte sie, es könnte wieder an der Zeit sein, ihren ganz speziellen Durst auf die ganz spezielle Art zu löschen,

*siehe VAMPIRA 21 ›Tattoo‹

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