13 by Traumzeit-Dämonen

13 by Traumzeit-Dämonen

Autor:Traumzeit-Dämonen [Traumzeit-Dämonen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-07-01T08:57:57+00:00


nicht einmal im Tod Frieden finden können. Endlose Pein war ihm sicher an einem Ort, wo die Zeit ohne Bedeutung und die Orientierung unmöglich war.

Für ihn.

Nicht für jenes Wesen, dessen Lied gerade erklungen war und dem er geantwortet hatte.

Ein Schöpferwesen. Ein – Wondjina.

Die Wondjinas hatten einst, vor vielen tausend Jahren, während der »Schopf er zeit«, das Bild des Kontinents geprägt. Singend waren sie von Ort zu Ort gezogen, hatten Flüsse, Berge, Täler, Vegetation und Tiere und zuletzt den Menschen erschaffen, indem sie alldem Namen gaben.

Nach getanem Werk hatten sie sich in die Natur zurückgezogen, in Landmarken, denen auch heute noch die mystische Schöpfungskraft innewohnte. Auch wenn sich vieles negativ verändert hatte, seit die ersten Schiffe derer, die niemand gerufen hatte, an der Küste vor Anker gingen und ihren menschlichen Abschaum entluden. Die Vorfahren jener, die heute noch Landraub und Verwüstung betrieben und unentwegt gegen die heilige Pflicht verstießen, die Schöpfung zu behüten, nicht zu zerstören!

Wondjinas waren vom Prinzip her weder gut noch böse. Sie waren Geister, die sich jeder menschlichen Bewertung entzogen.

Aber selbst dies war kein verläßlicher Grundsatz mehr. Die ehernen Gesetze wankten.

Esben Storm hatte das Haus 333, Paddington Street fast ein Jahrhundert lang beobachtet und, wann immer es ihm möglich war, auch »betreten«. Körperlos, in seiner Astralexistenz. Aber er hatte die wahre Bedrohung des Ortes zu lange unterschätzt. Die dort herrschenden Kräfte hatten das Schöpfungsbild der Wondjinas wie eine wuchernde Krebszelle erfaßt und in untauglicher Weise verändert. Als Folge davon war mindestens ein dort ansässiges Schöpferwesen zu grauenhafter Gefahr degeneriert. Storm war ihm flüchtig nahegekommen. So nahe, daß er selbst auf Traumzeitpfaden kaum noch eine Möglichkeit gefunden hatte, dem dunklen Sog zu widerstehen und sich in die Flucht zu retten!

All das war vor der Verbannung seines Schattens in die Unterwelt geschehen.

Nun hatten ihm die Wondjinas, die noch nicht von der Entartung ergriffen waren, eine nicht mehr erwartete Chance eingeräumt, bei der Beseitigung der kontinentalen Gefahr behilflich zu sein. Den Vermittler zu spielen zwischen dem Wesen, das bewußt oder unbewußt mitschuldig war an den grauenhaften Veränderungen. Ein neuer Anfang in einem neuen, alten Körper war ihm in Aussicht gestellt worden. Die Wiedervereinigung von Seele, Schatten und Leib.

Das war die eine Seite.

Die andere versprach ihm ewige Verdammnis – ihm und allem Leben auf dem Kontinent seiner Ahnen – falls der Krankheitsherd nicht eingedämmt werden konnte.

Was die Menschen und Vampire von Sydney noch nicht ahnten, war für die Schöpferwesen längst klar ersichtlich: Nicht nur die Traumzeit, auch die Realität der darin eingebundenen »Ungläubigen« stand in Gefahr zu verlöschen und einer neuen, weit schrecklicheren Wirklichkeit weichen zu müssen.

Die ursprüngliche Schöpfung war, einmal zerstört, nicht wiederholbar.

Aber eine andere, dunklere Variante lauerte bereits auf den Moment, da die Bedingungen erfüllt waren, ihr Gestalt zu verleihen.

Sydney bildete den Anfang.

Aber längst nicht das Ende …



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