106 - Atomgespenster by Larry Brent

106 - Atomgespenster by Larry Brent

Autor:Larry Brent [Larry Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Doch auch das war noch nicht alles.

Gleich hinter dem Kopf sah man auf jeder Seite des gedrungenen Körpers einen Auswuchs, ein Mittelding zwischen Hand und Flosse. Ähnlich verkümmerte, schwammige Glieder gab’s im unteren Körperabschnitt.

»Das Ding . .. der Fisch . . . was immer es ist. ..« stammelte Ropan und war totenbleich, »... so etwas gibt es nicht... wir träumen das nur, Myrea ...«

Sie schüttelte heftig den Kopf und biß die Zähne zusammen, als sie sprach. »Solche Schmerzen wie ich sie habe, träumt man nicht...«

Sie verdrehte die Augen. Ihre Hand rutschte von der Wunde, die sie die ganze Zeit über abgedeckt hatte.

Frank Ropan fing das Eingeborenen-Mädchen garade noch auf.

Myrea erlitt einen Schwächeanfall.

Der Deutsche trug sie zur Hütte zurück.

Elektrisches Licht gab es in dem primitiven Raum nicht. Aber mehrere urgemütlich aussehende Öllampen und Stumpenkerzen.

Er zündete eine Öllampe an und besah sich Myreas Wunde.

Sie sah furchtbar aus.

Die betreffende Wade war von den spitzen Zähnen aufgerissen, und dunkles Blut quoll hervor. Blut und Hautfetzen von Myreas Bein hatte Ropan auch zwischen den dolchartigen, spitzen Zähnen des mysteriösen und unheimlichen Raubfisches «gesehen.

Eine neue Lebensart, von der noch niemand etwas gehört hatte ...

Mit einem sauberen Tuch und frischem Wasser tupfte er Myreas Wunde und deren Umgebung ab. Einen kleinen Kasten für Erste Hilfe gab’s im Haus. Dieser leistete ihm jetzt gute Hilfe.

In dieser Nacht Myrea noch zu einem Arzt zu bringen, war nicht möglich. Im Dorf, das nur drei Meilen entfernt lag, gab’s zwar einen, aber der war um diese Zeit nicht ansprechbar.

Frank Ropan behandelte die Wunde mit einem Antiseptikum und legte dann einen Verband an.

Die Eingeborene sah ihm dabei zu. Die Schwäche war wieder vorüber. Aber man merkte Myrea an, daß sie noch große Schmerzen litt.

Frank Ropan holte aus seiner persönlichen Reiseapotheke ein Röhrchen mit Schmerztabletten und forderte Myrea auf, zwei davon mit Wasser einzunehmen.

Während alle diese Dinge in der Hütte ihren Fortgang nahmen, tat sich auch draußen einiges.

Davon aber bekamen Ropan und Myrea nichts mehr mit.

Ein alptraumhaftes, höchst unwirklich erscheinendes Geschehen rollte an dem aus dem .Wasser ragenden Korallenfelsen ab.

Dicht unter der Oberfläche des kristallklaren Wassers tauchten zwei Schatten auf.

Sie hatten die Form wie das ungewöhnliche Geschöpf, das die Eingeborene angefallen und Frank Ropan mit mehreren wuchtigen Schlägen auf dem Felsen getötet hatte.

Lautlos glitten die unheimlichen Fischwesen mit den glatten, an Menschengesichter erinnernden Köpfen heran und erreichten den Felsen.

Sie schienen instinktiv zu erfassen oder wußten einfach, wo der tote Artgenosse lag.

Die kleinen, verkrüppelten Hände hielten sich an den zerklüfteten Korallen fest und zogen den plumpen Körper in die Höhe. Die ebenfalls verkrüppelten Glieder, wiederum ein Mittelding zwischen Flossen und Händen, stemmten den glitschigen, schwammigen Fischleib ab, der etwa einen Durchmesser von fünfundzwanzig Zentimeter hatte.

Um die menschlichen Lippen des senkrecht aus dem Wasser steigenden Wesens zuckte es, so daß ein heimlicher Beobachter der Szene den Eindruck gewinnen konnte, das merkwürdige Geschöpf nähme Witterung auf.

Es witterte - Blut und Nahrung. Nur darauf war das winzige Gehirn eingerichtet. Der Trieb zum Überleben bestimmte sein Handeln.

Und doch sah es so aus, als stecke hinter dem Ablauf der Ereignisse eine Überlegung.



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